Wohnen als Hochsensibler Mensch geht anders. Was du als HSP dafür brauchst und nicht brauchst ist individuell und nicht pauschal mit einer In- & Out-Liste abzuarbeiten.
Wenn du hochsensibel oder besonders sensibel bist, dann bist du in der Regel ständig auf Empfang. Dir ist schon mittags alles zu viel. Zu Hause abschalten gelingt nicht?
Als Hochsensible Person bist du fix Burnout-gefährdet. So kann dich dein Zuhause davor schützen…
INHALTSVERZEICHNIS
Das Wichtigste in Kürze
Die 3 Essentials für ein Zuhause, das dich schützt:
Licht und Natur – Stimmung schaffen, Reize reduzieren
Viel Tageslicht und warmweißes, dimmbares Kunstlicht passen sich deinen Bedürfnissen an. Räume mit einem Bezug zur Natur – sei es durch Pflanzen, Naturmaterialien oder den Blick aus dem Fenster – helfen dir, abzuschalten. Ergänze sie mit sanften Farben und einzelnen Deko-Elementen, die für dich Bedeutung haben.
Weniger ist mehr – Räume, die atmen können
Räume überfordern dich nicht, wenn sie luftig und minimalistisch sind. Reduziere Möbel und sorge für Ordnung, indem du Dinge hinter Schranktüren verschwinden lässt. Einbauschränke, die mit den Wänden verschmelzen, bieten Stauraum und helfen dir, visuelle Unruhe zu vermeiden. Räume, die aufgeräumt und klar gestaltet sind, schenken dir Energie.
Natürlich und echt – Materialien, die dich erden
Entscheide dich für echte Materialien wie Holz, Leinen oder Keramik. Sie fühlen sich gut an, duftet angenehm und wirken beruhigend. Vermeide künstliche Nachbildungen – deine Sinne nehmen die Täuschung wahr, was Unbehagen auslösen kann. Qualität statt Quantität: Weniger kaufen, aber langlebig und hochwertig.
1. Ein Tag im Leben einer hochsensiblen Person
Vielleicht geht es dir gerade so wie Anna? Anna sitzt noch in der Bahn. Ihr Tag war lang – wie immer. Eigentlich ist sie Vorstandsassistentin. Warum? Ganz einfach: sie bekommt wie ein Filter alles ab, bevor sie es „gut gefiltert“ zu ihrem Chef durchlässt. Kaum ein Körnchen, das ihr entgeht. Sie ist umsichtig und fühlt sich für alles zuständig. Sie ist die Letzte, die abends das Licht ausmacht. So ist sie nun mal.
Die Bahnfahrt nach Hause: Endlich abschalten? Wie bitte?
Lärm auf dem Bahnsteig, abgestandene Luft im Zug. Überall Gespräche, die sie mit anhören muss. Schlechter Geruch von frittierten Pommes und abgearbeiteten Menschen. Und der Vordersitz ist auch noch bekritzelt. Das stresst sie. Da muss sie ständig hingucken. Die Kritzeleien stören ihr Bedürfnis nach Ordnung. Am liebsten würde sie sich woanders hinsetzen.
Manchmal schimpft sie mit sich selbst. Doch wenn sie was so richtig stört, kann sie ihre Gedanken kaum auf was Anderes lenken.
Wenn du wie Anna (hoch)sensibel bist, kennst du das:
- Du bist schnell überreizt, weil alle Eindrücke ungefiltert und schneller auf dich eindringen als du sie verarbeiten kannst.
- Dir entgeht nichts, deine Sinne sind ständig „on“.
- Mal an „nichts“ denken? „Auf Durchzug schalten“? Kopf im Flugmodus? Ja, den Schalter hättest du gerne. Wie machen andere das bloß, dass bei denen alles so einfach abperlt?
Ungefähr 20 % aller Menschen sind hochsensibel
- (Die anderen 80%, die durchschnittlich sensiblen Menschen, unterschätzen den Stress durch tägliche Reizüberflutung. Sie sind davon aber auch betroffen).
- Ihre besondere Fähigkeit, alles ungefiltert aufzunehmen, ist gleichzeitig auch das, was sie auszeichnet: Ihnen entgeht selten ein Detail. Darum sind es meist sie, die die letzten 2% noch optimieren. 98% sind eben keine 100%!
Hochsensibel Ja | Nein?
Wenn du jetzt überlegst, ob das auf dich oder auf einen anderen Menschen in deiner Familie etc. zutrifft, dann mache diesen Hochsensibel Test für Erwachsene.
Was Hochsensible Personen ausmacht (HSP)
Hochsensible Menschen sind nicht krank. HSP ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Klar, dass sie auch deshalb andere Bedürfnisse haben als normal Sensible. Der Punkt, wo es zu viel wird, ist bei ihnen leider schneller erreicht. Die Neigung, 30 bei nur 24 Stunden / Tag zu verplanen und toilettenpapierlange To-Do-Listen zu schreiben, macht es nicht besser. Uups: war da nicht noch das Thema Schlaf? Von Pausen erst gar nicht zu reden.
Rund 15 bis 20 Prozent aller Menschen, und zwar weltwelt, sind hochsensibel: Sogenannte Hochsensible Personen (HSP). Sie nehmen innere und äußere Reize viel intensiver wahr als normal sensible Menschen.
Hochsensible Personen haben vor allem eines gemeinsam: Sie haben eine feinere und detailliertere Wahrnehmung. Heißt, dass sie über ihre Sinnesorgane mehr wahrnehmen als andere. Doch über einen Kamm scheren kann man hochsensible Personen nicht:
- Die eine ist besonders visuell feinfühlig. Ihr entgeht kein noch so kleines Detail.
- Die nächste ist hochempathisch und nimmt andere Menschen sehr komplex in ihrem Gefühlszustand wahr.
- Eine andere reagiert stark auf grelles Licht
- Die nächste auf Lärm
- Und dann gibt es die Menschen, die gleich auf mehreren Kanälen gleichzeitig mehr aufnehmen als andere
Kein Wunder, dass hochsensible Menschen oft schon zu viel abbekommen haben, bevor ihr „Arbeitstag im Volleinsatz“ erst so richtig los ging. Da braucht es nicht erst die Bahnfahrt nach Hause, die das Faß zum Überlaufen bringt oder den Berg Altpapier hinter der Haustür – der es nicht mehr in die Tonne geschafft hat (wenn man nicht alles selbst erledigt).
Was alle gemeinsam haben: Sie haben eine niedrigere Schwelle für Überstimulation.
Was das für dich als HSP im Alltag bedeutet
Deinen Lebensraum im Alltag kannst du nur bedingt beeinflussen, in der Regel musst du damit leben (Arbeitsort, Bahn, Ämter, Supermarkt, Baumarkt, Kaufhaus etc.) und ausblenden so gut es irgendwie geht.
Beim Restaurant hast du eher die Wahl. Wo du dich „richtig gut“ fühlst ist dir wichtiger als die Frage, ob es dort auch die „beste Pasta der Stadt“ gibt. Schließlich hast du keine Lust auf lieblose Wartezimmeratmosphäre. Pasta hin oder her.
Dass ich bei meiner „Über Mich“ Seite eine Seite „Erlebenswerte Orte“ aufgelistet habe, ist kein Zufall. Es ist mein Selbstfürsorge-Rezept für unterwegs. Entstanden, als ich über 20 Jahre jede Woche beruflich in einem anderen Winkel der Welt verbrachte.
So hab ich mir meine Lieblingsorte danach ausgesucht, wo ich Stunden „versinken“ und abschalten konnte: Meine Biotope in den trubeligsten Megamillionenstädten dieser Welt: Tokyo, Shanghai, Peking, Bangkok, Jakarta, Mumbai, Delhi, Singapur, Kuala Lumpur, Sydney, New York, San Francisco, Los Angeles, Sao Paulo, Lima usw.
2. Warum du – nicht nur als hochsensible Person – ein achtsames Zuhause brauchst
Ob du (hoch)sensibel bist oder schon gemerkt hast, dass es dir mit achtsamen Leben – dem bewussten Entschleunigen möglichst vieler Bereiche im Leben – viel besser geht:
Dein Zuhause ist der Bereich, den du noch am ehesten beeinflussen kannst – um spätestens dort deine Akkus wieder aufzuladen. Wenn dir das dort so richtig gelingt, droht dir im schlimmsten Fall Burnout.
Auch klar, dass es für hochsensible Menschen besondere Anforderungen im Wohnbereich gibt. Ihre Wohnbedürfnisse sind einfach anders. Aber eben auch nicht gleich.
Daher nehme ich mir bei Hochsensiblen Kundinnen und Kunden am Anfang eines Projekts noch mehr Zeit, um herauszufinden, was sie in ihrem Wohnumfeld wirklich brauchen. Denn Hochsensible Menschen wohnen anders. Leichter gesagt, als umgesetzt, denn oft sind sie eingebettet in eine Familie, in der sie die einzige hochsensible Person sind. Da gilt es auszubalancieren und zu vermitteln:
Klar ist, dass sie schnell überreizt sind und einen großen Sinn für Ästhetik, Farben und Details haben. Ihr Ruhebedürfnis ist größer. Sie brauchen mehr Ordnung und keine zusätzliche Stimulation in ihrem Zuhause. Und sie brauchen natürliche Elemente in ihren Räumen genauso wie Zeit in der Natur.
Meine Aufgabe ist es daher, ihnen eine reizreduzierte, jedoch auch behagliche Umgebung zu gestalten. Nur so können sie sich von einer immer hektischeren und komplexeren Welt erholen und entspannen. Da kann ich sie als überzeugte Minimalistin sehr gut unterstützen.
Woher ich das das alles weiß? Ich bin selbst hochsensibel und Burnout-erprobt. Hab mich als Kind immer gewundert, warum mich meine Mutter „Prinzessin auf der Supererbse“ nannte, wenn mir alles zu viel war. Erst Jahrzehnte später fand ich zufällig raus, wofür ich lange kein Erklärung hatte. Hab mich z.B. immer gefragt, warum gerade ich von Ausflügen oft viel lebendiger meine Eindrücke schildern konnte als andere, die „nichts Besonderes“ erlebt hatten.
Was ich aber schon als Kind gemacht habe: Ich habe mein Zimmer so umgestaltet, dass es mir darin gut ging.
In der Wohnpsychologie wird die Wohnung nicht zufällig als „3. Haut“ bezeichnet. Daher vergleiche ich ein Wohlfühl-Zuhause gerne mit einem Lieblingspulli. Bei deinem Lieblingspulli weißt du, dass er passt. Du spürst das vertraute Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Im Nu bist du entspannter, wenn du nur dran denkst. Du hast ihn nicht immer an – doch wenn du ihn brauchst, ist er da. Ganz zuverlässig bringt er dich in das Gefühl, das du am meisten brauchst.
Leider kann der kuscheligste Pulli nicht das Gefühl übertünchen, das du hast, wenn dein Zuhause sich nicht genauso gut anfühlt. Wenn es „kratzt“ wie eine Wollstrumpfhose. Besser, dein Zuhause gibt dir – genauso verlässlich wie dein Lieblingspulli – dieses entspannte Gefühl, das du nach einem langen Tag so dringend brauchst, um runter zu kommen.
In diesem GUIDE liest du, wie du deine Wohnung reduziert minimalistisch und trotzdem mega gemütlich gestaltest.
Ich bin mir sicher, dass du vieles schon aus dem Bauch raus „richtig“ machst und für dich sorgst. Warum die Anführungszeichen? Es gibt kein richtig und kein falsch. Jeder tickt da anders. Aber es gibt 8 vermeidbare Fehler beim Einrichten von Räumen für Hochsensible. Damit kannst du dein Zuhause oder dein eigenes Zimmer überprüfen und verbessern.
Das sind die 8 Einrichtungsfehler, die du vermeiden solltest, wenn du als HSP deine Akkus zu Hause wieder aufladen willst – um nicht Burnout zu bekommen. Egal ob es um deinen Raum, eine ganze Wohnung oder ein Haus geht.
3. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 1. Vermeidbarer Fehler – Zu viele Möbel
Womit es dir zuhause besser geht: „Weniger ist mehr“
Luftige Räume mit nur so vielen Möbeln, die du brauchst. „Da ist noch Platz, da passt noch was hin“, ist sicher nicht dein Spruch. Du liebst es übersichtlich und aufgeräumt und magst es nicht, wenn etwas im Weg steht.
Am besten sind deshalb deckenhohe Einbauschränke, die z.B. so hell sind wie die Wände und kaum auffallen. Die aber viel Stauraum haben für alles, was du am liebsten nicht dauernd angucken willst (Bügelbrett, Koffer, Polster für Balkonmöbel etc.)
Lies auch meinen Beitrag dazu, wie kleine Räume größer wirken, und guck dir auch was von den Einrichtungsprinzipien der Skandinavier ab und vom Lebenskonzept des Slow Living.
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4. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 2. Vermeidbarer Fehler – Unordnung und Dekokram
Womit es dir zuhause besser geht: „Ordnung, denn „äußere Ordnung schafft innere Ordnung und macht deinen Kopf klar“.
Das beste Rezept für Ordnung ist natürlich regelmäßiges Ausmisten und Stauraum, siehe Punkt 1. Denn auch hier gilt:
„Weniger ist mehr“. Idealerweise hat jeder Gegenstand seinen festen Platz, vorzugsweise hinter einer Schranktür oder in einer Schublade – möglichst weg von der Bildfläche. Denn fast alles, was „rumfliegt“, überreizt dich im Zweifel auch. So entfällt auch das nervige Suchen. Selbst sichtbare Buchrücken können schon zu viel sein.
Mit bewusstem Einkaufen vermeidest du, dass sich wieder zu viel ansammelt. Denn bevor du etwas aufräumst, muss es ja irgendwie in deine Wohnung gekommen sein. Inzwischen weißt du auch, dass dich Dekokram stresst. Ganz abgesehen davon, dass du ihn putzen musst.
Bevorzuge als Hingucker stattdessen deine kleine Sammlung an japanischen Teekannen, die du sichtbar im Küchenregal arrangierst. Das ist dekorativ und die Kannen benutzt du täglich.
Wenn du keine Zeit hast, 8 Punkte umzusetzen, dann setze mindestens Punkt 1 und 2 um! Die bringen den meisten Wumms.
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5. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 3. Vermeidbarer Fehler – Zu bunt, zu schrill, zu viele Muster
Womit es dir zuhause besser geht: Ein Farbton, der dir „gut tut“, statt bunte Trendfarben. Eher uni als gemustert.
Ziemlich sicher gibt es einen Farbton, der dir guttut. Vielleicht ist es ein bestimmtes Grün? Sieh mal in deinem Kleiderschrank nach, wenn du nicht sicher bist. Wiederholt sich da was? Gibt es z.B. Tücher oder T-Shirts in dieser Farbe?
Falls nicht, dann recherchiere bei Pinterest. Stell dir dazu am besten einen Timer, damit dich diese Aktion nicht überreizt. Sieh nach unter „Farbkonzept“ oder „Wohnfarben“, gib evtl. auch deinen Lieblingsfarbton ein. Gibt es Räume, die dich begeistern, weil sie Ruhe ausstrahlen? Dann bist du auf der richtigen Spur.
Hast du z.B. einen mittleren Grünton, dann kann das deine Farbe sein, mit der du die ansonsten neutraler gehaltenen Räume „farbig“ und persönlich gestaltest: Das kann in Form von Plaids, Vasen, Geschirr, Kissen oder einem Teppich sein. Vielleicht auch eine Wand. Da musst du dich rantasten, um dein „Zuviel“ rauszufinden. Magst du gerne Muster, dann probier aus, welche du länger als einen Tag aushältst. Nimm es am besten nur für Kissen und nicht für einen großen Teppich.
Wenn du mehr zur Wirkung und Auswahl neutraler Wandfarben wissen möchtest, dann lies meinen Artikel dazu.
6. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 4. Vermeidbarer Fehler – Falsches Licht = Fehlende Atmosphäre
Womit es dir zuhause besser geht: Viel Tageslicht, genug Kunstlicht. Variabel für wechselnde Lichtbedürfnisse.
Zu wenig Tageslicht schlägt dir wahrscheinlich genauso auf die Laune wie mir. Am liebsten hast du sonnige Räume. Doch da du von zu grellem Licht leicht Kopfschmerzen bekommst, liebst du praktische, lichtdurchlässige Vorhänge. Die kannst du je nach Bedarf vor’s Fenster ziehen.
Du hast unterschiedlichste Leuchten und Arbeitslicht, wo du es brauchst. Also in der Küche und am Schreibtisch. Ansonsten hast du genügend dimmbare Steh- und Tischleuchten im Raum und auf Konsolen verteilt, die für eine beruhigende Atmosphäre sorgen. Da du zum Abschalten eher liest als auf einen Bildschirm zu gucken, hast du natürlich auch dimmbare Leseleuchten neben Sofa und Bett.
Die obligatorische Pendelleuchte (für die Grundbeleuchtung) in der Deckenmitte hast du zwar auch, weil dort in den meisten Wohnungen auch ein Stromauslass ist, doch du hast das Licht selten an. Es macht den Raum nur hell, gestaltet ihn aber nicht atmosphärisch.
Für mehr Geborgenheit eignen sich dimmbare Tischleuchten mit z. B. cremefarbenem Schirm (bitte kein hartes weiß), sowie Stehleuchten, da sie den Raum in helle und weniger helle Bereiche teilen. Achte bei den Leuchtmitteln auf warmweißes Licht. Das erkennst du an der Kelvinzahl, die bei 2700 – 3000 K liegen sollte. Übrigens: eine Kerze kommt auf 1800 Kelvin.
Wenn du hochsensibel bist, dann hilft es dir, einfach mal nur aus dem Fenster zu gucken. Am besten noch, wenn du einen Blick in die Natur oder in Baumkronen hast. Das bringt dich auf weniger Gedanken und entspannt.
7. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 5. Vermeidbarer Fehler – Hallige Räume durch Schall und schlechte Akustik
Womit es dir zuhause besser geht: Schallschluckende Decken und / oder Textilien im Raum.
Du kennst das, wenn du nach einem Gespräch in einem halligen Raum leichte Ohren- oder Kopfschmerzen hast. Weil es für dich anstrengend war, zu sprechen. Wollen wir uns unterhalten, vor allem in einem Raum mit vielen Menschen, ist das ohne Akustikmaßnahmen nicht gut möglich.
Wenn du zu Hause z.B. einen glatten Holzboden hast und nicht gleich eine Akustikdecke einziehen willst, dann bringst du mit Textilien Ruhe in den Raum. Das fängt bei Vorhängen und einem Teppich an. Lässt sich ergänzen durch Polstermöbel (anstatt Leder), Kissen und Plaids. Und das funktioniert auch bei minimalistischen Einrichtungen.
8. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 6. Vermeidbarer Fehler – Imitate
Womit es dir zuhause besser geht: Echte, natürliche Materialien. Eine Anregung, auch für Nachhaltigkeit.
Du bist in einem Hotel und läufst barfuß zur Cafébar. Deine Augen sehen, wie deine Füße sich auf den Holzdielen bewegen. Deine Füße aber spüren kühle, harte Fliesen. Fliesen in Holzoptik sind sehr strapazierfähig, aber eine Mogelpackung für deine Sinne. Und sie sind nicht das, was du vom Gefühl her magst: Holz, das sich wärmer anfühlt (obwohl es dieselbe Zimmertemperatur hat wie die Fliese). Übrigens: Laut dieser Studie wirkt sich die Berührung von echtem Holz positiv auf deinen Blutdruck aus.
Optik vom Holz „ja, unbedingt“! Eigenschaften vom Holz? Klares „nein“! Überleg bitte zwei Mal, und entscheide dich am Ende für das Echte.
Hier liest du mehr darüber, wie du nachhaltig wohnen und dich einrichten kannst.
Sieh es wie mit deinem Lieblingspulli aus kuscheligem Kaschmir. Der ist nun mal nicht aus funkensprühendem, verfilztem Polyester. Sonst wäre er nicht dein Lieblingspulli. Kauf daher lieber weniger, dafür Echtes, vielleicht sogar Handgefertigtes? Ein Keramikservice von der Töpferei neben deinem Lieblingscafé anstatt das 36-teilige Set Glasgeschirr in „Porzellanoptik“ von der Palette im Discounter, das dir wieder deinen Schrank verstopft.
Das tut dir gut, wenn du ein hochsensibler Menschen bist: weniger, aber hochwertiger und wann immer es geht: natürliche, echte Materialien, wie Flechtwerk, Holz und Leinen. du musst es einfach gerne berühren.
Dein Gespür für Materialien, und wie sie sich anfühlen, ist ausgeprägter als bei normal sensiblen Menschen.
Ja, rieche auch mal daran. Denn was andere nicht riechen, kommt bei dir vielleicht gar nicht erst „in die Einkaufstüte“, z.B. billige Sisalläufer, etc.. Bestimmt ist dir der unangenehme Geruch gleich aufgefallen? Gut, denn wie Räume riechen, ist leider für die meisten Menschen gar kein Thema. Mehr zum Thema Raumluft liest du hier.
Was dich zusätzlich unterstützt: Alltagsdinge, die du täglich anfaßt, sollen sich gut und echt, anfühlen. Hier ein weiterer Artikel zu natürlichen Materialien und wie sie dich bei von Alltagsgegenständen jeden Tag unterstützen können.
9. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 7. Vermeidbarer Fehler – Fehlender Bezug zur Natur
Womit es dir zuhause besser geht: Natur „reinholen“
Würde ich ein Haus für dich planen, wäre ein „Fensterbild“ mein Vorschlag für deinen Lieblingsplatz. Was das ist? Das kann z.B. ein Sitzfenster sein, dein Lieblingsplatz, von dem du freie Sicht in eine quasi „gerahmte“ Landschaft hast und dabei zur Ruhe kommst.
Alternativ ist Joggen oder ein Spaziergang im Wald natürlich eine gute Möglichkeit, Alltagsreize abzustreifen.
Den unverbauten Blick in die Natur habe ich auch nicht. Was mir aber hilft: Ich bringe mir vom Spazierengehen hin und wieder ein paar grüne Zweige mit. In einem großen Glas mit frischem klaren Wasser verbreiten sie gute Laune: Nichts ist bunt, nichts ist vom Floristen zurechtgebogen. Das tut gut.
10. HOCHSENSIBEL WOHNEN | 8. Vermeidbarer Fehler – Billige, kurzlebige Schnäppchen
Womit es dir zuhause besser geht: Qualität
Es ist ein bisschen so wie das Thema „echte Materialien“. Lieber weniger kaufen, dafür bessere Qualität. Wenn es jemanden jeden Tag aufs Neue ärgert, dass die Schubladen der relativ neuen Küche ausgeleiert sind oder ständig klemmen, dann bis du das. Das überreizt dich und vermüllt deinen Kopf.
Da, wo andere andere hinwegsehen können, bist du gestresst. Und irgendwann flippst du aus. Genau dann, wenn du sowieso schon total überreizt bist.
Wollen wir wetten?
11. Innenarchitektur für Hochsensible | So kann ich dir helfen
Wie du jetzt weitermachen kannst
Ich bin mir sicher, dass du schon einiges davon umgesetzt hast. Wenn du gerade umziehst, wären Punkt 1 und Punkt 2 ein idealer Anfang, weil die schon sehr viel bringen. Vor allem wenn du Neues anschaffen musst. Wohnst du in einer WG etc., dann sorge wenigstens in deinem Raum für optimale Bedingungen, damit du deine Akkus wieder aufladen kannst.
Rückblickend hab ich dann schon sehr früh für mein Zimmer, meinen Rückzugsort, gesorgt: Mein Zimmer war anders als die anderer Kinder. Ich hab die anstrengenden 70er Jahre Tapeten mit den großen Mustern einfach hellgrau übergestrichen. Damit war schon mal „Ruhe im Karton“, der Rest war ähnlich monochrom. Aber alles andere als langweilig.
Dann gab es einige Reispapierleuchten für behagliches Licht und für etwas Poesie. Es gab wenig, was einfach nur so rumstand. Deko schon mal gar nicht. Ein paar schöne Pflanzen und, naja, meine Bücher. Übrigens auch ein Mittel, um rezeptfrei aufzutanken: Einfach mal für ein paar Stunden in eine Geschichte eintauchen.
Heute profitieren meine Kundinnen und Kunden davon, dass meinen Sinnen kaum ein Detail entgeht, und dass ich mit ihnen intensive Beratungsgespräche führe, um so viel wie möglich von ihnen zu erfahren. Wenn sie einfach nur wissen wollten, welches Sofa sie brauchen, dann wären sie im Möbelhaus sicher besser aufgehoben.
Ich gehe ihre Räume von Grund auf an. Ich fange daher nie beim Sofa an, sondern bei ihnen selbst. Innenarchitektur ist für Menschen, sie ist kein Selbstzweck.
Und schwupps sind wir gedanklich zurück am Anfang: Bei deinen Sinneswahrnehmungen. Und nur um die geht es mir wenn ich Räume für dich entwerfe.
Wenn du mit mir arbeiten möchtest, dann findest du im Anschluss einen Link zu meinem Kalender für dein Erstgespräch.
12. Innenarchitektur für Hochsensible | Lesetipps
– Bist du hochensibel? Mach hier den HSP Test für Erwachsene
– Warum Hochsensible sich in einer minimalistischen Wohnung wohler fühlen
– Wie du dir einen minimalistischen Entspannungsraum gestaltest, um als HSP abzuschalten
– So gestaltest du dir in 4 Schritten ein minimalistisches Schlafzimmer
– Warum dir als hochsensibler Mensch neutrale Wohnfarben gut tun
– Ein Zuhause zum Wohlfühlen – Innenarchitektur & Wohnpsychologie für Gemütlichkeit und Lebensqualität
– Wie Minimalismus bei Hochsensibilität, Reizüberflutung und Stress dein Nervensystem unterstützen kann
– Minimalismus als Lebensstil – Überflüssiges loszulassen und die Sinneswahrnehmungen spürbar entlasten