Du willst ein neues Sofa, vier Esszimmerstühle und einen großen Esstisch kaufen?
Dann stell dir 5 diese Fragen, damit du bei Rabatten oder einem guten Verkäufer nicht gleich schwach wirst und dich später über teure Fehlkäufe ärgerst – statt dich über dein schöneres Zuhause zu freuen.
Denn wenn du das reduzierte Sofa auch noch toll findest wenn es irgendwann nicht mehr neu ist, freust du dich doppelt.
Ich nehme an, du bist gerade wunschlos glücklich, oder nicht?
Im Grunde brauchst du gerade nichts außer vier Wochen Urlaub in der Sonne. Doch der ist gerade nicht in Sicht. Dafür umso mehr Angebote in deiner Inbox. Onlineshopping? Nein, aber mal wieder in die Stadt. Vielleicht verpasst du ja doch etwas. Und ein neues Sofa war ja dieses Jahr sowieso geplant. Stellst du dir vielleicht gerade noch folgende Fragen?
- “Wann kauft man den am besten Möbel?”
- “Wann kauft man Möbel am günstigsten?”
Klingt gut? Dann los! Denn ich hab ein paar Fragen an dich, damit du dein Geld nicht in den Sand setzt – sondern am Ende noch was übrig hast, zum Beispiel für Urlaub.
INHALTSVERZEICHNIS
Das Wichtigste in Kürze
So geht Möbelkauf ohne Reue
Nutze deine Möbel täglich und mit Freude
Stell dir vor, du sitzt jeden Morgen auf deinem neuen Stuhl. Er ist saubequem. Du bist glücklich über deine Entscheidung und genießt den ersten Kaffee – das ist dein Maßstab. Kaufe nur Möbel, die du oft benutzt und die dir jedes Mal ein gutes Gefühl geben. Frag dich vor dem Kauf: „Brauche ich das wirklich?“ Wenn du es nur selten nutzt, nimmt es Platz weg und stellt nur deine Räume zu. Weniger ist mehr.
Setze auf zeitlose Qualität statt auf kurzlebige Trends
Ein Klassiker wie der Wishbone Chair bleibt ein Leben lang – und sieht auch nach Jahren noch toll aus. Trends sind oft nur Kopien mit fragwürdiger Qualität und weniger gutem Design. Ein Lieblingsstück mag mehr kosten, aber es spart dir auf lange Sicht Geld, weil du es nicht ersetzen musst.
Plane deinen Raum, bevor du kaufst
Miss deine Räume aus und überlege, wo das Möbelstück seinen Platz findet. Ein zu großes Sofa, das den Raum erschlägt, oder ein zu kleiner Esstisch für deine Familie – das macht niemanden glücklich. Skizziere deinen Grundriss und finde Möbel, die wirklich passen, bevor du dich in Rabatte oder Schnäppchen verstrickst. So bleibt dein Zuhause harmonisch und du vermeidest Fehlkäufe.
Lass uns über teure Fehlkäufe beim Möbelkauf sprechen!
Jep“. Ich kann richtig nerven, ich weiß das. Spontan shoppen zu gehen ist nichts für Spaßbremsen. Ein Fehlkauf macht aber auch keinen Spaß. Doch bei Sofa, Tisch und Co. kommen schnell mehrere Tausend Euro zusammen, sobald es keine Lagerware ist. Mach dir besser erst mal einen leckeren Kaffee und lies weiter, bevor du online gehst oder dich ins Auto setzt und am Ende auf Fantasierabatte oder auf so Sprüche wie: “Das hat man jetzt aber“ reinfällst.
Wenn du einer der “hab-fast-immer-alles-geplant-Käufertyp” bist, umso besser. Gratuliere. Wenn du eher der “ich-lass-mich-überraschen-und-entscheide-spontan-Käufertyp” bist. Auch gut. Denn die besten Dinge findet man bekanntlich, wenn man gar nicht danach sucht, oder?
Ich denke, dass “Ihr beiden Käufertypen” aber eines gemeinsam habt: keine Lust auf Fehlkäufe, und jetzt schon gar nicht. Denn Ihr beide wolltet doch im Neuen Jahr mehr sparen, oder? Denn nur nicht-ausgegebenes und richtig-ausgegebenes Geld hilft dir sparen.
Sorry, trotzdem unke ich mal, dass Verkäufer dich gerade jetzt umschwirren wie die Motten das Licht. Im Januar ist Möbelmesse, danach folgen Schlag auf Schlag weitere Einrichtungsmessen und ganz viel Neues, das schon bald in die Läden muss. Und weil jeder ständig was Neues will, erfinden die Firmen zwei Mal im Jahr das Rad neu. Naja – sie versuchen es, schaffen es aber selten.
Da du ja eher abwartest und erst mal anderen die kommenden Trends überlässt, spricht nichts dagegen, jetzt loszuziehen und nach Angeboten Ausschau zu halten. Oft klingen Angebote und auch Finanzierungen so verlockend (frei nach dem Rezept: sag‘ mir, bei wie viel Prozenten du schwach wirst, dann schlag ich sie vorher drauf und zieh sie später wieder ab), dass oft alle guten Vorsätze auf der Strecke bleiben.
Wie sonst haben die meisten der regelmäßigen Möbelgeschäftbesucher das Gefühl, nie zufrieden mit ihrem Zuhause zu sein. Letztere sind vermutlich seelenverwandt mit denen, die stolz auf ihren prall gefüllten Kleiderschrank sind – aber trotzdem nie etwas Passendes zum Anziehen haben.
Fehlkauf bei diesem Möbelklassiker eher ausgeschlossen!
Der Entwurf des Klassiker Stuhls CH24 stammt aus dem Jahr 1949 und ist mit Abstand der erfolgreichste Entwurf von Hans J. Wegner – seit 1950 wird der als „Y-Stuhl“ oder „Wishbone-Chair“ bekannte Stuhl hergestellt. Damals wie heute von Carl Hansen & Søn in Gelstedt, Dänemark.
Lust auf noch mehr skandinavische Inspiration? Bitte schön – mehr dazu in diesem Artikel.
Frage No. 1 vor dem Möbelkauf: Wie oft wirst du dieses Möbelstück benutzen?
Weil wie so oft “weniger gleich mehr ist”
Nicht alles, was nur ein Mal im Jahr benutzt wird, ist so nützlich wie ein Christbaumständer oder ein Fondue-Set. Dinge, die du selten nutzt, weder deine Räume toller machen noch beim Sparen helfen. Wenn du sie dann einfach nur so behältst, weil du Geld dafür ausgegeben hast, macht es das auch nicht besser. Denn sie verstopfen deine Räume und “verwässern” das, was du darin liebst und gerne benutzt.
Bist du auch ein Wiederholungstäter?
Muss es wirklich der 5. trendige Beistelltisch sein oder das 3. Trendregal? Nur weil irgendwo noch etwas Platz ist, den du (zwanghaft) füllen möchtest, oder weil genau das gerade angesagt ist? Wo doch Bestelltisch No. 4 schon im Weg steht? 49.- EUR hier, 57.- EUR da. Das summiert sich – zum Beispiel zu einem Möbelklassiker. Nächstes Thema:
Vor allem die Fans von Angeboten der Kaffeefilialisten entdecken hin und wieder, dass sie das soeben gekaufte Stück schon haben – es aber noch nie im Gebrauch hatten! Autsch.
Muss es wirklich der 5. trendige Beistelltisch sein oder das 3. Trendregal? Nur weil irgendwo noch etwas Platz ist, den du (zwanghaft) füllen möchtest, oder weil genau das gerade angesagt ist? Wo doch Bestelltisch No. 4 schon im Weg steht? 49.- EUR hier, 57.- EUR da. Das summiert sich – zum Beispiel zu einem Möbelklassiker. Nächstes Thema:
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Frage No. 2 vor dem Möbelkauf: Wie stehst du zu langlebigem Design und Nachhaltigkeit bei Möbelkauf?
Trends kommen und gehen, zeitlose Klassiker bleiben
Die Gewissensfrage gehört im Grunde schon zu Frage No 1. Doch mit dem Thema, was wir wofür kaufen, ob wir es brauchen und wie oft, reiße ich hier nur an. Denn sicher hast du schon deine eigenen Gedanken darüber.
Wenn wir es wirklich brauchen – wen unterstützen wir mit unserem Einkauf? Irgendeinen (schlecht bezahlten) Arbeitsplatz? Doch wie sieht der aus und in welchem Land ist der? Wie viele Kilometer legt das Möbel zurück? Am Ende wird es vielleicht nur dazu gestellt, wenig geliebt und deswegen auch nicht mit umgezogen. Denn der Sperrmüll war schon vor dem Umzug da. Das ist krass, aber real.
„Wie? Ein einzelner Stuhl für €700.-? Da bekomme ich doch eine ganze Essgruppe.“
Ja, das stimmt. Doch die Essgruppe ist im Design missglückt, weil es bereits die Kopie der trendigen Kopie ist. Vom Material will ich gar nicht erst sprechen. Denn es ist beliebig, weil es meistens echtes Material eh nur imitiert und auch noch voll mit gesundheitlich fraglichen Inhaltsstoffen ist. Von den scharfkantigen Metallverbindungen will ich erst gar nicht reden.
Der Stuhl für €700 dagegen ist ein Klassiker oder auf dem besten Weg dahin. Du kannst ihn auch nach zehn Jahren nachkaufen, bekommst ihn repariert, kannst Einfluss nehmen auf Material der Beine und auf das Material und die Farbe der Sitzfläche etc. So ein Stuhl kann einen x – beliebigen Raum in einen tollen Raum verwandeln. Weil er deine Einstellung zu gutem Design und zu beständigen Gegenständen zeigt.
Und Beständigkeit ist eine von möglichen Formen von Nachhaltigkeit. Die Kosten pro Nutzung sind es wert, über das Original nachzudenken. Bei einem Klassiker sind sie nach vielen Jahren geradezu minimal. Vor allem bekommst du auch Jahrzehnte später noch einen guten Reparaturservice.
In der Regel kannst du den Herstellungsprozess nachvollziehen als auch die Angaben des Herstellers, ob er recycelbar ist. Doch dazu wird es sicher nicht kommen, denn für deinen gebrauchten Klassiker gibt es in der Regel eine große Nachfrage. Auch der Kauf von Vintageteilen ist eine Haltung mit Nachhaltigkeit.
Frage No. 3 vor dem Möbelkauf: Wo wird dieses neue Möbel seinen Platz in deiner Wohnung haben?
Minimalisten sind ganz bestimmt seltsam und “nicht normal”. Schon alleine deswegen, weil es für viele Menschen “normal” ist, immer das neueste Smartphone oder den größten Flachbildschirm zu kaufen (und mit dem alten Flachbildschirm ein anderes Zimmer zuzurümpeln). Lebt jemand anders als die breite Masse, sind Spott und Vorurteile nicht weit weg. “Normal” ist, was die Masse macht. Alles andere ist unnormal. Oder?
Gutes Augenmaß ist gut – Nachmessen ist besser.
Ohne Plan kein Möbelkauf – Du sparst nur, wenn am Ende etwas Passendes in deiner Wohnung steht. Schnapp dir also Metermaß oder Zollstock und deinen Grundriss – am besten im Maßstab 1:100 – {1 Zentimeter auf dem Plan bedeutet 1 Meter in der Realität } – in den du bereits vorhandene Möbel eingezeichnet hast. Vor allem wenn du tatsächlich ein neues Sofa planst. Nimm den Plan mit oder hab ihn immer in der Tasche. Für den Fall, dass du zufällig etwas schönes siehst.
Auch hier wieder der Vergleich mit Kleidung: wenn etwas deine Wohnung nicht verbessert, musst du dir das ja “schönreden”, um die Ausgabe zu rechtfertigen. Aber ein zu großes Sofa bleibt eben zu groß und erschlägt den Raum, genauso wie ein zu kleines eben nur für zwei Personen ist und nicht für drei. Wenn der Raum aber nur das Zweisitzer hergibt, dann machst du damit den größeren Wurf als mit eine Sofa, dass du zwischen zwei Wände klemmst.
Frage No. 4 vor dem Möbelkauf: Gibt es dein (angebliches) Schnäppchen irgendwo noch günstiger?
Wenn Preise das Belohnungszentrum im Gehirn jubeln lassen
Versteh’ mich jetzt nicht falsch. Aber gerade für Schnäppchen brauchst du deinen gesunden Menschenverstand. Auch wenn andere Käufer im Möbelhaus gerade sehr entscheidungsfreudig sind. Ich bin auch nicht für das Beratenlassen im Laden, um dann später und günstiger bei einem anderen Anbieter im Internet zu bestellen. Langfristig formt sich deine Einrichtung eher, wenn du einen Roten Faden hast: deine Idee davon, wie es insgesamt aussehen soll.
Also besser mit einer verlässlichen Beratung vom Verkäufer deines Vertrauens, der dir auch mal abrät weil er dich und deine Wohnung inzwischen ganz gut kennt. Und vor allem: weil er dich nicht unter Druck setzt.
Schließlich haben Wohnprofis täglich mit allen Belangen zu tun, die es zu berücksichtigen gilt. Ich bin für etwas Abstand zum Angebot – geh` erst mal Kaffee trinken und überleg’ nochmals, bevor du zuschlägst – Rückgaberecht wenn möglich eingeschlossen.
Hier liest du noch mehr Tipps, wie du bessere Kaufentscheidungen bei Möbeln treffen kannst.
Hier noch die wichtigsten Vor-und Nachteile wenn du Einrichtung online kaufst, und was du dabei berücksichtigen solltest:
Es ist Samstagmorgen und es schüttet in Eimern aus allen Richtungen. Du hast auf alles Lust, aber ganz bestimmt nicht darauf, dich in die Blechlawine zum extragroßen Möbelhaus einzureihen, um dich dann ziellos durch fünf Etagen zu schleppen. Denn du weißt: Am Ende endest du erschöpft und mit letzter Kraft am Bratwurststand.
Warum gibt’s denn Internet? Kein Stau, keine aufdringlichen Verkäufer, keine streitenden Paare, keine quengelnden Kinder und keine Musikberieselung. Kaffee gekocht, Füße hoch, Laptop aufgeklappt und los. Ja, und erst der Preisvergleich. Sobald du dir auf Pinterest Inspirationen geholt hast, geht’s schon los.
Einige Vorteile:
Wie genial: nur drei Tage Lieferzeit und noch nicht mal Versandkosten. Aber Achtung: Oft wir nur “frei Bordsteinkante” geliefert. Heißt: Der Spediteur stellt dir alles einfach so vor die Haustür, egal bei welchem Wetter. Buchst du stattdessen „Lieferung in die Wohnung“, wird dir das gute Stück wenigstens in die Wohnung geliefert. Serviceorientierte Händler bauen allerdings auch auf und nehmen die Verpackung mit – und manchmal sogar noch alte Möbel. Macht alles Sinn.
Einige Nachteile:
Nur zu dumm, dass du nicht probesitzen, Farbe, Material vergleichen und nicht mit der Hand über das Polster streichen kannst. Du weißt auch nicht, ob sich das Sofa mit deinen Tischen und dem Teppich gut verträgt.
Hast du beispielsweise einen großen Kleiderschrank erst mal aufgebaut, um dann festzustellen, dass er doch zu wuchtig wirkt, geht der Stress so richtig los. Auch wenn du merkst, dass die Qualität der Schubladen nicht der Knaller ist. Kompromiss oder Rückgabe?
Besser vorher klären und vor Ort ansehen (einige Versender haben Showrooms) oder gleich ins Möbelhaus.
FOLGE MIR AUF
PINTEREST
Frage No. 5 vor dem Möbelkauf: Würdest du das neue Möbel bei jedem Umzug mitnehmen?
Das ist die Gretchenfrage. Denn Klassiker nimmst du ohne Wenn und Aber mit. Die Sammlung an Möbeln aus gepresstem…. du weißt schon… eher nicht. Denn sie würden eh auseinanderbröseln sobald die sie abbaust.
Die erste gute Nachricht:
Es gibt sie, die Dinge, die glücklich machen. Siehe dazu Punkt No 2. Dinge mit sehr guter Qualität, nachhaltigem zeitlosen Design. Tische, Leuchten, Sessel, die du im günstigsten Fall täglich gerne benutzt und anfaßt und liebst.
Kurz: deren Form und Funktion viele Jahre Bestand haben. Ein Kauf, den du nie bereust.
Die zweite gute Nachricht:
Diese Möbel und Einrichtungsgegenstände lassen sich mit ein paar Vorüberlegungen entdecken. Und weil gute Einrichtungsläden auch mal ihre Ausstellungsstücke wechseln, sind sie hin und wieder auch als Schnäppchen zu haben:
- Möbel, deren Schubladen noch nach Jahren so gängig sind wie am ersten Tag. Deren Griffe du jeden Tag gerne in die Hand nimmst – kurz: hochwertig verarbeitet.
- Materialien, Muster und Farben, die nicht nur ein kurzes Revival eines alten Stils sind.
- Sitzpolster, die angenehm zum Sitzen sind und die auch nach Jahren ihre Form stabil halten – hierzu meine weiteren Tipps für einen gelungenen Sofakauf.
- Vorhänge und andere Textilien, die sich gut waschen lassen und im Sonnenlicht nicht ausbleichen oder bei Kunstlicht eine ganz andere Farbe annehmen.
- Nicht zuletzt all die Dinge, für die Reparaturmöglichkeiten und Ersatzteile angeboten werden.
- Möbel mit verlängerter Garantie.
- Dinge, die du ohne großen Aufwand pflegen kannst.
- Dinge, wo du Herstellungsort und -prozess | Arbeitsplätze nachvollziehen kannst.
Eine Einrichtung, die sich für dich “rund” anfühlt und deine Räume verbessert, macht dich zumindest insofern zu einem besseren Menschen, weil sie dir Energie und Lebensfreude schenkt. Und zwar lange über das coole Gefühl von “neu” hinaus.