Hochsensibel? So schützt Minimalismus bei Hochsensibilität, Reizüberflutung und Stress

Hochsensibel? So schützt Minimalismus bei Hochsensibilität, Reizüberflutung und Stress
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Findest du es nicht auch verrückt, wie wir alle rund um die Uhr im Stress sind?


Überall klingelt und blinkt es. An einem einzigen Tag prasseln mehr Informationen auf uns ein, als unsere Großeltern in einem ganzen Leben abbekommen haben. Wir sollen immer und überall erreichbar sein.

Wir kaufen mehr Kram, als wir brauchen und benutzen können. Dabei wird unser Leben, unser Kalender, unser Posteingang und unsere Schränke und Wohnungen immer voller:

  • Mit Kleidung, die wir nicht anziehen, aber unüberlegt bestellen.
  • Mit Emails, die wir nicht lesen, aber löschen müssen.
  • Mit schnell gekauften Dingen, die genauso schnell in überquellenden Schränken und Garagen landen, in denen schon lange kein Auto mehr steht.

Wir rennen atemlos gegen die Zeit und versuchen, fünf Sachen auf einmal zu wuppen, statt Prioritäten zu setzen. Haben wir dadurch mehr Lebensqualität? Nein! Von außen betrachtet: Der komplette Wahnsinn.

In diesem GUIDE zeige ich dir mit vielen Beispielen:

  • Wie und womit du dich selbst noch mehr stresst und wie du es achtsam beeinflussen kannst.
  • Womit dich deine Umgebung zusätzlich zu deinem Alltag stressen kann.
  • Warum gerade deine Umgebung | Zuhause dir dabei helfen kann, Stress abzubauen und worauf es dabei ankommt.

Spring gerne ins Inhaltsverzeichnis und gehe direkt zu den Punkten, die dich am meisten interessieren:

INHALTSVERZEICHNIS

1. Wie wir selbst für noch mehr Stress & Reizüberflutung sorgen

Wir nutzen so viele zeitsparende Geräte in unserem Alltag wie nie zuvor. Meine Oma hatte diese tollen Geräte alle nicht. Und trotzdem hatte sie mehr Zeit. Meine Oma war schon dankbar für ihre erste Waschmaschine. Denn dieses tolle Erfindung der Wirtschaftswunderjahre ersetzte den montäglichen Waschtag. Das war damals ein ganzer Tag harte körperliche Arbeit in einem kalten Keller. Die Belohnung: abendliche Handschmerzen vom Wäschewringen.


Und was hat meine Oma gemacht, sobald sie ihre neue Waschmaschine anschalten konnte (die Wäscheschleuder war damals noch ein separates Ungetüm)? Sie hat erst mal Pause gemacht, sich einen Kaffee gekocht und in Ruhe Zeitung gelesen. Das wäre heute undenkbar. Pause machen wenn deine Handtücher bei 1200 Umdrehungen Purzelbaum schlagen? Wo kämen wir da hin? Nein, so lassen wir uns nicht gehen.


Wir wären ja schön blöd. In der Zeit können wir locker drei andere Sachen machen. Oder?

Ist eine Pause schön blöd oder schön smart?

Wir könnten was für uns machen – zum Beispiel mal nichts. Nichts? Ja, ganz einfach mal nichts machen, dabei offline sein, Löcher in die Luft starren, statt uns den Daumen wund zu scrollen. Mehr Pausen zwischendurch. Doch regelmäßige offline Pausen kriegen wir oft gar nicht mehr hin. Zu verlockend ist der Griff zum Handy oder Tablet. Schwupps sind wir wieder online – offline könnten wir ja was verpassen. Selbst in einer Kaffeepause sind wir parallel am Handy. Daumen nach oben, wenn du diese Momente kennst.

Was bei dem ganzen Überfluss an Geräten und Möglichkeiten bleibt, ist ein Mangel an Zeit, an Entspannung und eine große Sehnsucht nach Erholung.

  • Wir sind 24/7 erreichbar, wollen überall mitreden, sportlich sein, gut im Job, perfekt im Haushalt, perfekt als Vater oder Mutter von mindestens genauso perfekten Kindern mit ähnlich vollen Kalendern – denn optimieren kann man ja nicht früh genug. Kinder lernen doch alles spielend, oder nicht?
  • Wenn wir keine Nachrichten lesen, tracken wir unsere Leistung – bis wir „App sei dank“ alles überoptimiert und perfekt im Griff haben. Und alles in einem perfekten Zuhause.
  • Doch Perfektion ist ein Trugschluss. Das Gefühl, alles im Griff zu haben, ist bei „immer mehr“ nur kurz. Wir haben längst nicht mehr alles im Griff. Der Absturz ist schon vorprogrammiert. Und dann? Dann hagelt es Selbstvorwürfe. Besser wird unsere Laune dabei nicht. Dabei ist perfekt sowas von langweilig. Egal, um was es geht. Ein perfekter Mensch? Gähn! Der hat ja nichts zu erzählen, was ihn greifbar für dich macht, oder?

Für einige unter uns, immerhin 15 bis 20 Prozent, ist so ein voller und überoptimierter Alltag auf der Überholspur besonders überfordernd: Für die hochsensiblen Menschen. 


Wenn du dich ständig nach tiefer Entspannung sehnst, musst du noch nicht einmal hochsensibel sein. Immer Menschen fühlen sich überfordert, gestresst und ausgebrannt. Doch besonders als hochsensibler (HSP), introvertierter oder hypersensibler Mensch ist ein ganz normaler Tag oft schon erschöpfend, bevor er so richtig angefangen hat – weil diese Menschen alles intensiver wahrnehmen.


Reizüberflutung betrifft jeden.
Nur: nicht jeder macht sich Gedanken darüber, was uns da so genau den ganzen Tag überflutet. Und noch weniger Menschen stellen einen Zusammenhang her zwischen der ununterbrochenen Flut an Reizen und ihrem Körpergefühl und warum sie auf bestimmte Reize überhaupt reagieren.


Dabei suchen wir instinktiv und spätestens im Urlaub oft nach Umgebungen, die uns das Gegenteil davon versprechen, nämlich Ruhe, Erholung und Entspannung. Warum aber auf den Urlaub warten? Wir brauchen das doch jeden Tag, damit es uns gut geht. 

Gestresste und reizüberflutete Frau, die besonders sensibel auf ihre Umwelt reagiert und ein reges Innenleben hat. Sie braucht auch im Außen Ruhe.

Zwischendurch einfach mal die Augen schließen und Umgebungsreize ausblenden.

Natürlich kannst du du so weitermachen. Aber wäre es nicht smarter, dich jeden Tag vor Reizüberflutung zu schützen. Damit bekommst du nämlich wieder mehr das Gefühl, dass deine Bedürfnisse nicht mehr so oft hinten runter fallen.


Klingt gut? Ja, finde ich auch.


Ich zeige dir Strategien, um dich besser abgrenzen und deine Umgebung so zu gestalten, dass sie sich gut anfühlt. So kommst du leichter zur Ruhe. Ganz gleich, ob du introvertiert und hochsensibel oder normal sensibel, gestresst, ausgebrannt, überfordert und erschöpft bist

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2. Phänomen Hochsensibilität: Was bedeutet es, wenn du eine hochsensible Person (HSP) bist?

Hochsensibilität gehört zu den Persönlichkeitsmerkmalen. Circa 15 bis 20 Prozent aller Menschen weltweit haben es. Es ist bei einigen Menschen stärker ausgeprägt als bei anderen. Hochsensible Menschen nehmen ihre Umwelt deutlich intensiver wahr und reagieren auch sensibler auf äußere Reize. HSP ist eine Abkürzung für Highly Sensitive Person und wird oft verwendet, um Menschen mit hoher Sensibilität zu beschreiben. Diese Bezeichnung geht zurück auf Elaine Aron, von der du hier noch mehr lesen kannst



Nach Elaine Arons jahrelangen Beobachtungen lässt sich dieses Persönlichkeitsmerkmal so definieren: Hochsensibilität bedeutet, dass diese Menschen eine stärkere Empfindsamkeit gegenüber Reizen, Stimmungen, Anforderungen und Gefühlen haben. Was da hochsensibel reagiert ist das Nervensystem. Viele hochsensible Menschen reagieren oft besonders intensiv auf feinste Informationen. Auf innere Reize wie Hunger, Durst, Müdigkeit, Unruhe, und auf äußere Reize ihrer Umgebung. 

Das können auch feinste zwischenmenschliche, emotionale Signale sein. Denn sie können oft intuitiv die Stimmungen und Gefühle anderer wahrnehmen, selbst wenn diese sie nicht direkt äußern. Genauso wie feinste Zwischentöne in Gesprächen und Mikroveränderungen im Gesichtsausdruck. Sie nehmen auch sensorische Reize wie Licht, Geräusche oder Gerüche schneller und in feineren Nuancen war: Eine tickende Uhr können sie so wenig ausblenden, wie andere die Glocken vom Kölner Dom.


Daher sind sie schneller reizüberflutet und überstimuliert und anfälliger für Stress und Burnout. Sie sind schneller an ihrer Belastungsgrenze und benötigen mehr Ruhepausen und Rückzugsmöglichkeiten für die Reizverarbeitung, um sich regenerieren zu können.

2.1 Anzeichen für Hochsensibilität und Introvertiertheit

Die Merkmale von hochsensiblen Menschen sind von Person zu Person unterschiedlich und auch unterschiedlich stark ausgeprägt. Hier sind ein paar im Überblick:

  • Sie haben eine hohe Sensibilität gegenüber inneren Sinnesreizen und äußeren Sinnesreizen, die ungefiltert auf sie einprasseln. Dabei sind nicht alle Sinnesorgane gleich empfindsam. Das kann sein: Lärm, Gerüche, visuelle Reize und wenn sie was unangenehm auf der Haut empfinden (ein kratzendes Etikett im T-Shirt kann ihnen beispielsweise den ganzen Tag versauen, weil sie das unangenehme Gefühl nicht ausblenden können. Schlimmer noch: sie haben das Gefühl, dass es von Minute zu Minute heftiger an der Haut scheuert). 
  • Sie sind empfindsamer, haben oft auch eine erhöhte Empathie, sind daher besonders einfühlsam bei ihrem Gegenüber und nehmen selbst feinste Nuancen und noch so kleine Details wahr, die andere oft gar nicht bemerken.
  • Sie haben öfters nah am Wasser gebaut, weil sie schnell tief ergriffen und zu Tränen überwältigt sind. Beispielsweise bei jeglicher Art von Ästhetik, wie im Bereich von Kunst, Architektur, Design, Film oder Musik.
  • Sie sind oft sehr reflektiert, hilfsbereit und sehen in der Regel unaufgefordert, wer ihre Unterstützung braucht. Zu mir sagte mal eine Gehirnforscherin, dass hochsensible Menschen wie Fugenkitt in einer Gesellschaft wirken. Sie halten alles zusammen und sorgen dafür, dass die Schwächeren den Anschluss nicht verlieren.
  • Sie reagieren oft empfindsamer schon auf kleine Mengen an Alkohol, Koffein und auch auf Medikamente.
  • Sie haben eine komplexe, detailliertere Wahrnehmungsfähigkeit ihrer Umwelt und eine komplexe, analytische Vorstellungskraft. 
  • Sie arbeiten oft sehr detail-orientiert und gehen gerne konzentriert in die Tiefe. Multitasking und Smalltalk dagegen stressen sie besonders. Auch, weil sie Oberflächliches nicht mögen.
  • Sie sind anfälliger für Reizüberflutung und Stress und brauchen nach einem anstrengenden Tag viel Ruhe und Zeit für sich. Klar ist, dass sich Hochsensible in einer reizreduzierten Umgebung am wohlsten fühlen.

Ich bin keine Psychologin. Aber ich bin selbst hochsensibel und hochempathisch. Leider weiß ich das erst seit zehn Jahren. Und leider kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern, was oder wer mich darauf gebracht hat. Ich habe seitdem auch Momente, da weiß ich nicht, ob ich für die Erkenntnis dankbar sein soll. Ich weiß nur, dass damals auf einen Schlag alle Puzzlesteinchen zusammen passten – die ich als große Fragezeichen seit Kindheit mit mir rumgeschleppt habe. 

„Sei doch nicht so empfindlich“.

Was hab ich diesen Satz gehasst. Genauso wie ich die Menschen nicht mochte, die mir das in ihrer oberflächlichen Art einfach so zugeworfen haben. Nur weil sie dachten, dass jeder so ticken müsste wie sie selbst.

Ich wusste ja, dass ich irgendwie anders war und nahm es in Kauf, als „anders“ abgestempelt zu werden. Ich hatte keine Gebrauchsanleitung für mich in einer lauten Welt. Inzwischen komme ich mit meiner eigenen Hochsensibilität besser zurecht. Denn ich habe rückwirkend eine Erklärung dafür, warum ich so facettenreich wahrnehme, warum ich schneller erschöpft bin, mich aber trotzdem fordere. Und warum ich mich als Kind schon aus Menschenmengen rausgezogen habe und auch keine Kirmes mochte. Und warum ich mich noch detailreich an Erzählungen und an wichtige Momente erinnere, die Jahrzehnte her sind.

Doch hochsensibel zu sein ist in einer Leistungsgesellschaft auf der Überholspur und in einer Zeit, in der immer mehr Menschen ich-bezogene Tendenzen zeigen, Fluch und Segen zugleich. Weil uns HSP’s mehr auffällt und uns auch mehr nahe geht – was andere gar nicht registrieren. Ja, wir können die Flöhe husten hören und das Gras wachsen sehen.


Positiv am Rande bemerkt:
Immer mehr Arbeitgeber wissen um die Fähigkeiten hochsensibler Menschen. SAP beispielsweise ist da als Unternehmen sehr innovativ beim Team-Building.

  • Da ist zum einen ihre Gabe der HSP, sich analytisch über viele Stunden im Hyperfokus in komplexe Aufgaben und in Details zu vertiefen – ohne schlapp zu machen.
  • Zum anderen ist da die zwischenmenschliche, empathische Ebene, die in Teams immer mehr fester Bestandteil ist. Gerade sensible Menschen sind oft die besten Beobachter bei Meetings. Warum? Sie sind oft die, die das große Ganze sehen, während sich andere in Details verrennen, sich selbst darstellen und sich dabei um Kopf und Kragen reden bis ihnen schon lange keiner mehr zuhört.

Nachdem nun mein persönliches 1000er Puzzle zusammenpasste, hat sich auch vieles positiv verändert. Ich bin viel klarer und stehe mehr zu dem, was ich brauche und überlege mehr. Was ich seit frühester Kindheit wirklich brauche: Minimalismus in allen Formen. Minimalismus ist meine Lösung – wenn ich mal wieder zu viel innere und äußere Reizen zu verarbeiten habe. Das ist bis heute so geblieben. Es war meine Überlebensstrategie gegen Reizüberflutung – bevor ich in den 1970 er Jahren das Wort „Minimalismus“ überhaupt kannte. Mehr über meine Geschichte liest du hier.

Erst als ich als Teenager JIL SANDER und EILEEN GRAY „kennenlernte“ – meinen beiden Vorbilder – passierte etwas, was ich in den späten quitschbunten 70er und in den plüschigen 80er Jahren so dringend brauchte:

Ich bekam meine Erlaubnis, auch im größten Kitsch-Gewitter minimalistisch sein zu dürfen und mehr Ordnung zu brauchen als andere. Und: ich durfte bei Kleidung auch der BASIC-TYP sein und bleiben. Heute nennt man das, was ich seit Jugend im Kleiderschank habe: Capsule Wardrobe.

Ich freue mich gerade in den letzten Jahren darüber, dass immer mehr Projektanfragen, auch von HSP kommen, die instinktiv wissen, dass sie ihre Form von einem minimalistischen Leben, einem SLOW LIVING, haben wollen. Dabei unterstütze ich sie in ihrem Zuhause mit einer minimalistischen, sinnlichen Umgebung. Einem SLOW INTERIOR. Mehr dazu gleich.

Hochsensible und introvertierte Frau, sie sich in ihrer minimalistischen Wohnung wohlfühlt und weiß, dass weniger mehr ist für sie.

2.2 Weißt du schon, dass du hochsensibel, introvertiert oder sensibel bist? Mach den Selbsttest!

Vielleicht ahnst du ja schon, dass du hochsensibel bist? Hier findest du einen Selbsttest für Erwachsene: Hochsensibilitäts-Test:

Dort findest du nach Wahrnehmung und Alltagssituationen gegliederte Fragen, auf welche Reize du besonders mit Überstimulierung reagierst. Am Ende können dir deine Antworten eine Tendenz aufzeigen. Wenn du dich in diesem Test wiederfindest, sei unbesorgt – mit dir ist alles in Ordnung. Du bist einfach anders als 80% der Menschen um dich herum. 

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3. Was ist Reizüberflutung?

Von Reizüberflutung spricht man, wenn unser Gehirn von einer Menge an Sinneswahrnehmungen überwältigt wird. Das passiert dann, wenn es mehr Informationen oder Sinneswahrnehmungen reinbekommt, als es verarbeiten kann. Unser Gehirn ist wie ein Computer, der ständig Daten verarbeitet – nämlich alle Informationen, die wir über unsere Sinnesorgane aufnehmen: neben inneren Reizen vor allem was wir sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken.


Grundsätzlich sind Reize erst mal positiv. Denn Reize sind Informationen, die lebenswichtig sind und uns schützen können: Beispielsweise wenn wir einen Brand riechen oder die Hand von der heißen Herdplatte zurückziehen.

Normalerweise filtert unser Gehirn automatisch unwichtige Infos raus und konzentriert sich auf das Wichtige. Doch manchmal ist es so, als ob zu viele Programme gleichzeitig laufen, und der Computer (also unser Gehirn) ins Stocken kommt. Wissenschaftlich gesehen spricht man hier vom sensorischen Overload, einer Überlastung der Sinne:

  • Das Gehirn kann die eingehenden Signale nicht mehr effektiv filtern oder in eine gute Reihenfolge bringen. 
  • Unser Nervensystem schlägt Alarm: Es aktiviert eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Das ist eine Reaktion aus der Zeit als wir noch Höhenmenschen waren. Diese soll uns auf Gefahren vorbereiten.
  • Unser Körper schüttet in Folge Adrenalin und Cortisol aus und unser Herz schlägt schneller.
  • Wir fühlen uns angespannt.
  • Blöderweise verschärft das die Situation noch, da unser Gehirn in so einem Modus noch mehr Reize verarbeiten muss.

Langfristig kann eine ständige Reizüberflutung bei introvertiert und hochsensiblen sowie auch bei normal sensiblen Menschen zu Stress, Erschöpfung und sogar zu Burnout führen. In diesem Zustand laufen Gehirn und Körper dauerhaft auf Hochbetrieb. Ruhe und Erholung? Fehlanzeige. Wenn dann auch noch Schlafmangel dazu kommt, wird’s kritisch. 


Es ist also wichtig, regelmäßige Pausen zu machen und für ruhige Momente zu sorgen, in denen unser Gehirn „herunterfahren“ und sich regenerieren kann. ABER: Nicht erst, wenn du schon in den Seilen hängst – sondern genau dann, wenn du gefühlt noch keine Pause brauchst. 



Du denkst: „Die hat gut reden“. Naja. Ich selbst arbeite zugegeben auch noch an meinen Pausen. Bin ich bei meinen Entwürfen so richtig im Flow, breche ich diesen Moment natürlich nicht ab. Doch wer schon mal wegen eines Burnout seinen Alltag ändern musste, weiß, dass da kein Weg dran vorbeigeht. Denn je mehr wir Pausen machen, noch bevor der Körper sie einfordert, umso weniger manövrieren wir uns in Richtung Burnout. Und produktiver sind wir ausgeruht natürlich auch.

Und weißt du, was in dem Zusammenhang der größte Witz ist? Unsere Smartphones behandeln wir besser als uns selbst: Das ist in der Regel umgehend auf der Ladestation, sobald ihm der Saft ausgeht. Wie ist das bei dir? Was ist deine Ladestation? Wie wäre es mit noch mehr Naturerlebnissen? Lies, wie du Natur in deine Einrichtung integrieren kannst, und warum sie dir soooo gut tut – wissenschaftlich bewiesen.

4. Die Quellen für Reizüberflutung und Stress im Alltag – wenn zu viel einfach zu viel ist

Vielleicht sieht dein Alltag ja ungefähr so aus:

  • Dein Wecker klingelt. Noch im Halbschlaf greifst du zum Handy, checkst Nachrichten, E-Mails und Social Media – ein digitaler Tsunami bricht in dein Gehirn und zieht dir schon Energie, bevor du auch nur einen Fuß vor dein Bett gesetzt hast. Beim Frühstück läuft die Wachmacher-Morningshow im Radio. Weltnachrichten und Müsliwerbung prasseln auf dich ein, während du hastig einen Kaffee trinkst und nebenbei die To-do-Liste für den Tag durchgehst und dann nochmal deine Nachrichten und E-Mails checkst und dich durch Facebook klickst. Denn in den 30 Minuten, nachdem du aufgestanden bist, kann ja viel passiert sein.
  • Auf deinem Weg zur Arbeit geht es so weiter: Neonfarbene Plakate, ohrenbetäubende Presslufthammer, heulende Sirenen, dichtes Gedränge und Geschubse. An jeder Ecke kriecht dir ein anderer Geruch in die Nase. Und überall laut telefonierende Menschen. Du bekommst mit, wie ein furchtbar wichtiger Typ erzählt, dass er „der Schulze“ mal so richtig gezeigt hat, wo der Hammer hängt. Du willst das gar nicht hören, denn es geht dir ziemlich nahe und du fragst dich, wie es Frau Schulze wohl gerade geht.
  • Im Büro angekommen, geht es munter weiter: Die nächste Welle an E-Mails und Slack-Nachrichten bricht über dir ein. Und ständig klingelt das Telefon. Ach ja, und du musst heute unbedingt noch zu Herrn Müller-Meyer in die Personalabteilung. Jetzt hoffe ich mal nicht, dass du auch noch in einem Großraumbüro mit einer dauernden Geräuschkulisse von schlagenden Türen, klappernden Finger auf Tastaturen und laut telefonierenden Kollegen arbeitest, die es nicht hinbekommen, rücksichtsvoller zu sein. Dann dürfte es besonders schwierig sein, dich wohl zu fühlen und in einen fokussierten und produktiven Arbeitsmodus zu kommen.
  • Du bist schon platt, noch bevor du dir einen Überblick über deine wirklich wichtigen Projektaufgaben machen konntest – die „eigentlich“ wichtiger sind. Kaum Zeit, durchzuatmen. Mittagspause? Ein Kaffee im Park wäre schön. Heute machst du Pause am Schreibtisch. Denn das spart Zeit. Konzentration? Auch Fehlanzeige. „Morgen klappt das besser“ – denkst du und motivierst dich, obwohl du heute schon weißt, dass es morgen so ähnlich sein wird. Was soll sich in 24 Stunden geändert haben?
  • Abends hetzt du zur Bahn. Doch die Eile wäre gar nicht nötig gewesen. Dein Zug hat wieder Verspätung. Endlich fährt dein Zug auf dem überfüllten Bahnsteig ein und spült noch mehr Menschen in deine Richtung. Sobald du es in die Bahn geschafft hast, spürst du diesen typisch abgestandenen Zugluft und siehst die beschlagenen Fenster. Eine Mischung aus dumpfer Wärme, dem Geruch von Schweiß, aufdringlichem Parfum, Frittierfett, süßsaurer Majo und Döner mit Knoblauchpulver. Du wirfst einen Blick auf die Sitzreihen – alle Plätze schon belegt. Während deine Bahn an jedem Feldweg hält, versuchst du deine Umgebung auszublenden und träumst von einem entspannten Feierabend.
  • Bist du dann endlich zuhause, fühlt es sich an, als ob dein Tag in die Verlängerung geht: wieder keine Ruhe und Erholung. Erst Einkäufe weg packen, Abendessen machen, Mathehausaufgaben checken. Dann noch fix den Blaubeerkuchen für die Klassenfeier backen. Alles muss fix gehen. Und danach läuft bei dir nichts mehr außer der Fernseher. Du zappst lustlos von einem Programm zum anderen. Die Infos und Nachrichten hüpfen auf dich zu wie Gummibälle. Und nebenbei checkst du nochmal deine Mails. Vielleicht hat der Müller-Meyer noch was geschrieben?
  • Autsch. Zwei Bildschirme. Die Tendenz geht übrigens zum Drittbildschirm. Deine ultimative letzte Dröhnung an Reizüberflutung. So endet der Tag, wie er begonnen hat. Bevor du es merkst, ist der Tag vorbei, ohne dass du eine Sekunde wirklich durchgeatmet hast. Es ist, als ob du auf einem Laufband stehst auf dem der rote Stopp-Knopf fehlt.
  • Irgendwann liegst du im Bett – hoffentlich in einem Schlafzimmer ohne Fernseher. Doch dein Kopf ist wie ein Radio, das jemand vergessen hat, auszuschalten. Deine Gedanken zappen von einem Kanal zum nächsten. Ohne Pause. Und so beginnt am Ende eines reizüberfluteten Tages eine schlaflose Nacht. Du wälzt dich hin und her, während dich der vergangene Tage und deine To-Do Liste wachhalten. Kein Wunder: Während du im Bett liegst, ist dein Gehirn noch auf dem Laufband ohne rote Stopp-Taste.
  • Dein Gedankenkarussell dreht sich auf Hochtouren. Du denkst an die Abgabe in deiner Agentur, an die Geburtstagsfeier deiner Tochter und bei deinem Mann sieht es ähnlich voll aus. Dabei machst du schon immer fünf Sachen auf einmal, damit du hinterher kommst. Wie schaffen das eigentlich andere? Wo haben die die Kraft her, so toll und so perfekt zu sein und immer alles im Griff zu haben. Du denkst, du machst was falsch und kannst erst recht nicht mehr einschlafen.
  • Unerledigte Aufgaben, wie Bügeln, Keller aufräumen und Telefonate verschiebst du auf Sonntag. Doch gerade sonntags, da geht gar nichts mehr. Da willst du trotz der besten Vorsätze am liebsten nur noch Löcher in die Luft starren, dabei deine Katze streicheln, lesen, mit deiner Tochter Federball spielen und im Wald spazieren gehen. Am liebsten hättest du nur noch Ruhe. Nicht so einfach, gleichzeitig Energie zu tanken und trotzdem dafür zu sorgen, dass nicht alles aus den Fugen gerät und du noch hinterher kommst.

Langfristig kann so eine ständige Reizüberflutung zu Stress, Erschöpfung und sogar zu Burnout führen, weil das Gehirn und der Körper dauerhaft auf Hochbetrieb laufen.


Was dagegen hilft: Baue mehr Pausen in deinen Alltag ein. Regelmäßige Pausen in einer reizarmen Umgebung und dabei zur Ruhe kommen, sorgen dafür, dass dein Gehirn und dein Gedankenkarussell runterfahren und sich regenerieren können. Das wichtigste dabei: Es müssen Offline-Pausen sein.

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5. Der Einfluss von Umgebung und Unordnung auf Hochsensible und Stressgeplagte

Hochsensiblen Menschen entgeht kaum ein Detail. Sie nehmen mit ihren Sinnesorganen fast filterlos alle Informationen wahr, die ihre Umgebung hergeben. Dazu kommt noch ihre facettenreiche Gefühlswelt. Achten sie nicht auf Pausen und in welcher Umgebung sie sich aufhalten, und setzen sie sich zusätzlich noch Social Media und Dauerscrollen aus, sind sie schon vormittags überstimuliert und erschöpft. 

Der weiter oben beispielhaft beschriebene Alltag ist nicht nur für sie überfordernd. Immer mehr Menschen seufzen, weil sie sich erschöpft und gestresst fühlen. Das hat auch nichts mit Sensibilität zu tun. Sie wissen einfach nicht, wie sie dieses Dauergefühl verändern können. Ich behaupte jetzt mal, dass sie das selbst mit verursachen und es gar nicht ahnen. Weil es jeder so macht. 



Wenn dann noch Schlafmangel dazu kommt, wird es kritisch. Eine Studie der Techniker Krankenkasse belegt den Zusammenhang zwischen Stress und Stress-Symptomen wie Schlafmangel. Doch Schlafmangel setzt eine weitere Verkettung von gesundheitlichen Problemen in Gang: Herz- Kreislaufkrankheiten, Übergewicht unter anderem. Was wiederum zu noch mehr Stress führt. Ein Teufelskreis.

Hier geht es zur Stress-Studie der Techniker Krankenkasse.


Du kennst sicher den Ausdruck „Da liegen die Nerven blank“. Das „Bild“ nehme ich jetzt mal. Da fällt den meisten ein, dass sie „urlaubsreif“ sind. Doch was tun, wenn der nächste Urlaub noch lange nicht in Sicht ist?



Dann kommen gleich so Ideen wie: Ayurveda-Retreat oder Digital-Detox Urlaub, wo sie dir für viel Geld dein Handy an der Rezeption abknöpfen. Warum machst du das? Weil du dir selbst nicht über den Weg traust, aber weißt, dass du gerade gute analoge Erfahrungen und Abstand zur digitalen Welt brauchst. Nicht nur bei Hoch- oder Hypersensibilität.


Deine Idee – Retreat und so – ist genial. Da machst du alles richtig. Das beste ist: Du ahnst, dass du genau so eine Umgebung brauchst und legst Wert auf einen guten Ort, an dem dir das gelingt.


Doch dann passiert das:


Du verbringst  zwei, drei wunderschöne Wochen mitten in der Natur. Irgendwo an einem tiefgrünen Gebirgssee, oder in einem Naturhotel mit SPA in der Toskana. Aber was machst du, wenn es nach der Auszeit genauso auf der Überholspur weitergeht wie vorher? Yoga wäre ein Anfang. Und wenn wir schon mal dabei sind. Vielleicht gehst du schon ins Yoga. Dann gehe ich mal davon aus, dass deine Yogastunde in einem lichtdurchfluteten, minimalistischen Raum stattfindet. Vielleicht noch mit Blick ins Grüne? Alles gute Umgebungen.

Mit Slow Living zuhause entschleunigen - Teepause. Heißt: nur Tee trinken und jeden Schluck achtsam genießen. Die Wärme der Tasse spüren. Nur dieser Moment - ganz ohne Smartphone in der Hand

Denn gute Umgebungen sind räumliche Bedingungen, die es dir ermöglichen, gut abzuschalten:

  • Im Urlaub lässt du deine To-Do-Liste zuhause, schaltest ein paar Gänge runter. Du genießt dein minimalistisches Hotelzimmer, die Ruhe, die weiche Luft, den Sand unter deinen Fußsohlen, die warme Sonne auf deinem Bauch. Du merkst schnell, dass du gar nicht mehr Hosen und Hemden brauchst, als du in deinem Koffer mitgebracht hast. Du bist nach zwei, drei Wochen energiegeladen und freust dich auch wieder auf zuhause. Alles gut.
  • Hast du gerade keinen Urlaub, nimmst du dir Zeit für Yoga und lässt deinen Arbeitstag für eine Stunde hinter dir. Du konzentrierst dich auf deine Atmung und auf deinen Körper. Du kommst auch im Kopf zur Ruhe – alles in einer reizreduzierten, minimalistischen Umgebung. Es geht dir gut, deine Birne wird klarer und du gehst mit positiven Gedanken nach Hause und schaffst sogar noch den Berg Bügelwäsche.

Wenn du dich gerade in beiden Szenen vorgestellt hast, nehme ich an, dass du dich jedes Mal in einer Umgebung gesehen hast, die dich automatisch entspannt. Im Urlaub und bei sowas wie Yoga wissen wir instinktiv, welche Umgebungen uns gut tun. Warum übertragen wir das nicht noch auf andere Lebensbereiche? Vor allem so, dass wir mehrmals täglich was davon haben und damit die eigene Stimmung verändern können? 

Eine Yogastunde im Baumarkt? Du auf deiner Matte im grellen Licht in Gang 9, eingeklemmt zwischen Kartons, streitenden Ehepaaren, herrenlosen Einkaufswagen, Dübeln und Holzschrauben? Wie absurd. Ja, du hast recht, das ist völlig absurd. 

  • Warum quetschen wir uns im Sommer in ein volles, miefiges Restaurant, wenn wir in der Mittagspause auch Picknick auf einer Parkbank machen könnten?
  • Warum stopfen wir unsere Wohnungen und Schränke so voll, dass uns die Luft zum Atmen wegbleibt?
  • Warum sehnen wir uns nach Urlaub in der Wüste oder nach einem kleinen Hotel mit unverbautem Blick auf eine kleine Bucht?

 Die Lösung: einen Blick für Alternativen entwickeln und nicht vor lauter Stress nur auf Autopilot laufen. Frag dich öfters danach, was dir wirklich gut tun würde. Vielleicht kannst du deine Kolleginnen und Kollegen und deine Familie dafür gewinnen?

Minimalistische Wohnung gemütlich einrichten. Das geht. Besonders hochsensible Menschen gewinnen damit Abstand zum Alltag und Reizüberflutung
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5.1 Die Bedeutung der Wohnraumgestaltung für dein Wohlbefinden

Mitteleuropäer halten sich bis zu 90% ihres Lebens in geschlossenen Räumen auf. 60% davon zu Hause. Höchste Zeit, das Zuhause als deine Ladestation zu betrachten. 

Warum schaffen wir nicht so leicht, unsere eigenen vier Wände so zu gestalten, dass sie uns genau dieses leichte, ballastfreie Gefühl geben, das wir im Urlaub oder während der Yoga-Session haben? Warum belasten wir uns gerade zuhause mit unnötigem Kram, in dem wir uns nicht wohlfühlen? 

Die Antwort ist einfach und minimalistisch -:)

Wir haben vergessen, wie wichtig es ist, uns einen Raum zu schaffen, der unsere Sinne nicht überfordert, sondern sie nährt.


Wir sollten lernen, unser Zuhause als unseren persönlichen Rückzugsort zu betrachten, wo alles noch mehr darauf ausgerichtet ist, uns zu entspannen und zu regenerieren.

Die japanische Lebensphilosophie des Wabi-Sabi betont das Sinnliche und Unperfekte im Leben und in der Raumgestaltung. Wabi Sabi ist das menschliche Gegenstück zu Social-Media Druck.

5.2 Die Kraft guter Räume für mehr Lebensqualität

Stell dir vor, du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause. Du schließt die Tür hinter dir und du spürst sofort, wie du dich entspannst. Draußen tobt die Welt, doch sie bleibt draußen, genauso wie die Gedanken an den „Meyer-Schulze“.

  • Dein Eingangsbereich ist aufgeräumt. Er ist einladend und nicht nur eine Durchgangsschleuse in die anderen Räume.
  • Du magst die Stimmung: Die Wände sind in sinnlichen und natürlichen Farben gestrichen.
  • Die Beleuchtung ist warm und freundlich, deine Möbel sind minimalistisch und funktional.
  • Du hast nur so viel, wie du brauchst. Alles ist bequem, einladend und gemütlich.
  • Jeder Gegenstand hat seinen Platz und seinen Zweck. Nichts ist zu viel, nichts ist überflüssig.
  • Alle Materialien sind natürlich und atmungsaktiv, sie fühlen sich gut an und tun dir gut.
  • Und: Die Räume sind auch dann akustisch behaglich wenn du Besuch hast und sich mehrere Menschen gleichzeitig unterhalten.

Und warum? Weil du deinen Bedürfnissen im wortwörtlich Sinn mehr Raum gegeben hast.

Endich fertig. Altes Haus - Modernisierung für viel Atmosphäre, dank eines Raumkonzepts, das den Charakter des Hauses bewahrt und nichts überstülpt.

6. Minimalismus für hochsensible Menschen als Strategie bei Überreizung und Stress

Wenn alles zu viel, zu voll, zu bunt, zu laut, zu fordernd und stressend ist – geht nur eins: Reduzieren.

Wenn was zu viel ist, muss ich was wegnehmen.

Einfache Lösung, aber alles andere als banal.
Vor allem braucht es deine Entscheidung, erste Schritte, Durchhalten und Dranbleiben. Ob es sich lohnt? Und ob.

Inzwischen macht es kaum einen Unterschied, ob hochsensibel oder nicht. Egal, mit wem ich ins Gespräch komme – überall stöhnende Menschen. Kein Wunder. Unser durchgetakteter Alltag ist fordernd. Zum einen ist es die Reizüberflutung, die ich weiter oben schon beschriebe habe. Zum anderen unser ungünstiger Umgang mit technischen / digitalen Geräten. Damit  überfluten wir uns noch mehr. Da kann ein minimalistischer Lebensstil Wunder wirken und dabei helfen, diese Reizüberflutung zu minimieren.  

Stell dir vor, du entscheidest dich, deinen Kleiderschrank richtig aufzuräumen. Du sortierst alles aus, was du nicht mehr magst oder brauchst und behältst nur deine absoluten Lieblingssachen. Das macht nicht nur das Finden deiner Lieblingsoutfits einfacher, sondern: Dein Zimmer fühlt sich auch gleich viel angenehmer und ruhiger an. Du reduziert alles auf das, was dir wirklich wichtig ist – und sorgst mit guten (Kauf)Gewohnheiten dafür, dass es so bleibt.

Und wenn wir über einen minimalistischen Lebensstil reden, geht es genau darum, aber in einem größeren Maßstab. Es geht darum, dir wirklich zu überlegen, was  dir im Leben wichtig ist. Vielleicht stellst du fest, dass es viel schöner ist, Zeit mit Freunden zu verbringen oder in der Natur zu sein, als ständig am Computer und am Handy zu hängen und anderen Menschen beim Leben zuzusehen?


Indem du dein Leben einfacher gestaltest, hast du mehr Zeit und Energie für die Dinge, die dir wirklich Freude bereiten. Das hilft ungemein dabei, Stress zu reduzieren und insgesamt zufriedener zu sein.

Als hochsensibler Mensch verstehe ich deine Herausforderungen, die mit Reizüberflutung und Stress verbunden sind. Geräusche, scheinbar belanglose Situationen oder sogar die Farben und Muster um dich herum sind oft zu viel und stören. Wenn ich mich gestresst und überfordert fühle, suche ich mir bewusst Umgebungen, die mich nicht noch mehr fordern sondern mich beruhigen:

  • Das kann ein kurzer Spaziergang in einem Park sein
  • Der Blick aus dem Fenster in einen Baum oder
  • Der Besuch in einer stillen schlichten Kirche.

    Alles ohne Handy.

Ganz entscheidend für mich war, zu meinem Lebensstil zu stehen, den ich intuitiv schon als Kind gewählt habe: Minimalismus als Leitgedanken über allem. Und nach Jahrzehnte langer Erfahrung kann ich behaupten: Meine Form von Minimalismus ist weder langweilig noch öde. Ich habe keine kahlen weiße Wohnung und ich hab mehr als zwei Tassen im Schrank. Ich habe Lieblingsstücke von meinen vielen Reisen nach Indien, Indonesien, Thailand, Malaysia, Vietnam und Kambodscha.


Was ich jedoch nicht habe: Status-Symbole, ein teures Auto, Schmuck, einen begehbaren Kleiderschrank oder Berge an Sportausrüstungen, die ich nur zwei Mal im Jahr oder gar nicht benutze. 



Was ich dafür habe: Ein Zuhause, das mich beruhigt und sehr persönlich ist. Ich habe einen kleinen Kleiderschrank. Mein einziges Sportequipment sind Trainingsschuhe, Trainingshose und ein edles Rudergerät aus Eiche, das ich konsequent jeden Morgen benutze – noch bevor ich richtig wach bin.



Minimalismus ist für mich Freiheit und hat weniger mit Verzicht zu tun sondern mit „Mehr vom Richtigen“. Auch ein Mehr an Qualität. Nichts – ja, wirklich nichts – kommt über meine Türschwelle, was nicht zu mir passt oder was minderwertig ist. Ich bin da konsequent und kann ganz klar und wunderbar „NEIN“ sagen. 

Mit meiner Form von „Weniger, aber besser“, konnte ich Stress reduzieren und mein Leben bewusster gestalten. Indem ich materiellen und visuellen Ballast reduziere, schaffe ich eine Umgebung, die meine Sinne beruhigt. 

Retreat in einer minimalistischen Umgebung ohne Reizüberflutung. Natur tut uns so gut. Am besten schenken wir uns täglich etwas Zeit dafür.
Wege aus der Reizüberflutung - Barfußlaufen auf einer Wiese entspannt

6.1 Was bedeutet Minimalismus?

Minimalismus ist ein Wort, das oft missverstanden wird. Für viele es es nur einTrend, der sicher bald wieder verfliegt. Doch er wird sich dauerhaft halten. Denn: Minimalismus ist viel mehr:

  • Minimalismus als Trend: Auf den ersten Blick mag Minimalismus wie eine vorübergehende Modeerscheinung wirken, besonders in einer Welt, in der es ständig um Konsum und im Überfluss geht. Minimalismus ist jedoch mehr als nur eine kurzlebige Trendbewegung: es ist eine bewusste Entscheidung, sich von allem zu befreien, was über ein gefühltes „Genug“ hinausgeht.
  • Minimalismus: Mehr als nur ein leerer Raum: Viele denken bei Minimalismus an öde leere Räume und weiße Wände. In Wahrheit aber bedeutet Minimalismus, sich auf das zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist und was dir Freude macht und deinen Werten entspricht. Wenn dein alter Bauernschrank dazugehört: bitte schön. Dann ist das so.
  • Die Philosophie hinter dem Weniger: Minimalismus ist auch die Philosophie davon, dass weniger mehr sein kann. Sobald du Überflüssiges weglässt, dich auf Wesentliches konzentrierst, schaffst du Raum für das, was im Leben wirklich zählt: Die Beziehungen zu lieben Menschen, Erfahrungen statt Dinge. Du gewinnst neue Gedanken, entwickelst dich weiter, statt nur hinterher zu hecheln.
  • Minimalismus als eine längst überfällige Haltung: Minimalismus ist für die einen Lifestyle, für andere eine Gegenbewegung zu einer konsumorientierten Kultur. Diese Bewegung zeigt, dass dich ein einfacheres Leben zufriedener machen kann.
  • Die zeitlose Bedeutung des Minimalismus: Der Minimalismus ist keineswegs ein modernes Konzept; er zieht sich durch viele Kulturen und Epochen. Der Wunsch nach einem einfacheren, bedeutungsvolleren Leben ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt.

Minimalismus ist eine tiefere, achtsame Lebensweise, die über reine Ästhetik hinausgeht. Sie fordert uns auf, unsere Werte zu überdenken und bewusster zu leben.

Minimalistisch gedeckter Tisch mit softweißem Steingutgeschirr. Gerade auf weißem oder hellem Geschirr kann liebevolle zubereitetes Essen ästhetisch aussehen

6.2 Die Entstehung des Minimalismus

Minimalismus als Lebensstil und als kulturelle Bewegung hat seine Wurzeln in verschiedenen historischen und künstlerischen Strömungen. Die moderne Form des Minimalismus entwickelte sich hauptsächlich aus der minimalistischen Kunst der 1960er Jahre, die eine einfache Formgebung bevorzugte und sich auf die Vorstellung konzentrierte, dass Kunst nicht repräsentativ oder komplex sein muss, um Beachtung zu finden.

  • Einflüsse aus der Kunst und Architektur: Künstler wie Frank Stella und Donald Judd, die als Pioniere der minimalistischen Kunstbewegung gelten, konzentrierten sich auf die essentiellen Bestandteile der Kunst: Form, Farbe und Material. Diese Prinzipien wurden bald in der Architektur und im Produktdesign übernommen, was zu einem vereinfachten, unkomplizierten Stil führte.
  • Philosophische und kulturelle Wurzeln: Die Ideen des Minimalismus sind auch tief in der Zen-Philosophie verwurzelt. Zen betont und lehrt die Bedeutung von Leere und Einfachheit. Die Zen-Philosophie zeigt, wie das Weglassen von Überflüssigem zu Klarheit und Ruhe führt. Diese philosophischen Grundlagen haben die westliche Welt stark beeinflusst und wurden mit modernen Konzepten des bewussten Konsums verknüpft.
  • Antwort auf den Konsumismus: Im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert wurde der Minimalismus auch als Reaktion auf die zunehmende Materialüberflutung und den Konsumdruck in der westlichen Gesellschaft populär. Viele Menschen fanden im Minimalismus eine Möglichkeit, dem Stress und der Komplexität des modernen Lebens zu entfliehen.

Minimalismus ist weit mehr als eine ästhetische Entscheidung ist. Er ist eine reflektierte Antwort auf die Frage, wie wir leben wollen und was im Leben wirklich wichtig ist.

6.3 Minimalismus: die Vorteile bei Stress und Reizüberflutung

Minimalismus als Lebensstil und als Wohnstil bietet hochsensiblen, introvertierten und gestressten Menschen klare Vorteile: 

  • Weniger Ablenkungen: Sobald du unnötige Gegenstände und Reize aus deiner Umgebung entfernst, entlastest du dich mehrfach sensorisch. So gestaltest du eine ruhigere Atmosphäre. Dein Gehirn hat weniger Reize zu verarbeiten und du hast nicht mehr das Gefühl, unter Strom zu stehen. 
  • Mehr Fokus: Ein minimalistischer Lebensstil hilft dir, aufmerksamer zu sein für das, was dir wirklich wichtig ist. 
  • Die Ruhe in der Reduktion finden: In einer einfacheren, weniger überladenen Umgebung können hochsensible Menschen eine tiefere innere Ruhe finden. Das unterstützt nicht nur ihre mentale Gesundheit, sondern verbessert auch ihre Fähigkeit, in Stresssituationen gelassen zu bleiben.
  • Mit gezielter Raumgestaltung und mit Ausmisten kannst du dir ein stressfreieres Zuhause schaffen. Eine individuelle Wohnberatung kann dir dabei helfen, dein Zuhause optimal auf deine Bedürfnisse anzupassen.

Minimalistisches Wohnen hat mir geholfen, durch bewusste Raumgestaltung und gezieltes Ausmisten ein harmonisches Zuhause zu schaffen, das speziell auf meine Bedürfnisse als hochsensible Person zugeschnitten ist. Mehr über Minimalistisches Wohnen liest du hier.

Egal, warum du einen stressfreieren Lebensstil anstrebst, Minimalismus als Lebensstil und ein minimalistisches Zuhause kann ein wirkungsvoller Ausweg aus diesem Chaos sein. Denn wenn du dich mit einem minimalistischen Lebensstil beschäftigst, nimmst du dir automatisch Zeit für dich: Dafür solltest du dich mal aus dem ganzen Gewusel rausziehen, Abstand gewinnen und genau überlegen, was von all dem „zu viel“ und „zu voll“ wirklich wesentlich für dich ist. Du kannst dich besser abgrenzen vom „Höher, schneller, weiter“, denn wenn du weißt, was du Schritt für Schritt loslassen kannst und wo du „nein“ zu sagst, hast du wieder das Gefühl, mehr im Griff zu haben. 

Dein Tag gewinnt auf einmal eine klarere Linie. Du gewinnst mehr Raum für die Menschen und Dinge, die dir wirklich wichtig sind. Das heißt nicht nur weniger Kram um dich rum, sondern auch, dass du dir genau überlegst, was du tust und wofür du dir deine wertvolle Lebenszeit verwendest und was du dir noch zusätzlich zu deinem übervollen Tag aufhalst. So wird dein Leben viel ruhiger und passt endlich mehr zu dem, was du brauchst und liebst.

6.4 Minimalismus: die Nachteile und Hindernisse

Obwohl Minimalismus als Lebensstil und als Wohnstil mehr Vorteile als Nachteile bietet, gibt es davon ein paar, die dich aber nicht abhalten sollten:

  • Emotionale Bindung zu Gegenständen: Hochsensible Menschen können eine starke emotionale Bindung zu persönlichen Gegenständen haben, die sie an etwas erinnern. Sie wegzugeben kann erst mal emotional belastend sein und zu Stress führen. Sie brauchen etwas länger, um loszulassen.
  • Der Druck, sich anzupassen: In einer Gesellschaft, die auf Konsum und Besitz setzt, kann es sein, dass du den Druck, einem minimalistischen Lebensstil zu folgen, als zusätzliche Belastung empfindest. Hochsensible Menschen sind oft besonders empfänglich für solche sozialen Erwartungen und können sich isoliert oder missverstanden fühlen, wenn sie sich von der Norm entfernen und „ihr Ding“ machen. Doch „ihr Ding“ brauchen sie. Verbiegen kostet sie Kraft.
  • Überforderung durch Entscheidungen: Die Entscheidungen darüber, welche Gegenstände du behalten und welche du weggeben kannst, kann dich überwältigen. Das kann zu Entscheidungsmüdigkeit führen. 

Heißt: Finde deine eigene Form davon, denn es gibt keine Regeln dafür.

Und: lass dir Zeit und taste dich vor, um sicherzustellen, dass der Lebensstil deine Lebensqualität tatsächlich verbessert und dich nicht zusätzlich stresst.

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7. Der erste Schritt: Wie du eine minimalistische Lebensweise beginnst

Seien wir mal ehrlich: Dranbleiben, obwohl noch keine Veränderung sichtbar ist? Schwierig. Jeder, der schon mal eine Diät gemacht hat, kann das bestätigen. Bevor du nun euphorisch gleich dein ganzes Leben umkrempeln willst – und dir in einer Woche schon die Puste dafür ausgeht – fang bei erst mal klein und in kleinen Schritten an.


Sobald du ahnst, dass du was weglassen musst, um entspannter und stressfreier durch deinen Alltag zu kommen, hast du schon gewonnen. Statt noch mehr zeitsparende Geräte anzuhäufen, lässt du los. Das beste ist: Du hast einen Grund.

Ich würde für den Anfang an zwei Schrauben drehen, um spürbar zwei wichtige Stressfaktoren zu minimieren, die du gut beeinflussen kannst:

  • Versuche einen achtsamerer Umgang mit digitalen Geräten: Baue mehr Offline-Zeiten ein. Lies im Zug ein Buch statt deinen Kopf mit toilettenpapierlangen Feeds zuzumüllen.
  • Miste dein Zuhause aus: Denn es ist die Umgebung, die du am ehesten beeinflussen kannst. Und noch besser: Du wirst schnell mit Ergebnissen belohnt, die du sehen kannst.

Ausmisten und Entrümpeln: Wie du anfangen kannst

Es gibt unzählige Ratgeber zum Thema Ausmisten. Daher streife ich es hier nur: Trenne dich zuerst von der Vorstellung dass du alles behalten musst, dass du alles doppelt und dreifach brauchst, und dass übermorgen schon der große Mangel ausbrechen wird – so ähnlich wie während der Pandemie.

Versuche Schritt für Schritt, Dinge loszulassen, die

  • nicht funktional sind, also keinen Nutzen haben.
  • die du nicht schön findest.
  • die keine emotionale Bedeutung für dich haben.
  • die du mehrfach hast, aber nicht benutzt.
  • die du nur behältst, weil sie dir jemand geschenkt hat und weil du denkst, dass man Geschenke aufheben muss.

Ich miste vier Mal im Jahr zum Wechsel der Jahreszeiten aus. Ich konsumiere wenig und komme von Jahr zu Jahr mit weniger aus. Ich fange immer mit meinem Kleiderschrank an. Da ich wenig kaufe, sammelt sich wenig an. Bei Kleidung halte ich es so: Was Neues kommt erst, wenn was Altes geht.

Um mein minimalistisches Zuhause zu erhalten, sortiere ich hier auch routiniert und bewusst aus. Da meine beiden Jungs längst ihre eigenen Wohnungen haben, ist das auch leichter als zu der Zeit, in der sie gerne alle Ecken vollstellten. Ich gehe raumweise vor und prüfe bei jedem Gegenstand, ob er mir noch Freude macht oder ob ich ihn noch brauche. Ich spende das, was weg kann, einem Sozialkaufhaus.

So kannst du vorgehen: 

  • Mache Inventur: Durchlaufe jedes Zimmer und bewerte kritisch den funktionalen und persönlichen Wert – wie oben beschrieben.
  • Werde Überflüssiges los: Finde raus, welche Dinge du davon nicht mehr nutzt oder welche keine positiven Gefühle und Erinnerung mehr wecken. Überlege, ob dun sie verkaufst, spendest oder entsorgst. 
  • Starte im Kleinen: Beginne mit einer Schublade oder so wie ich mit dem Kleiderschrank. Stell dir einen Timer von 15 Minuten und bleib dran. Das bringt schnelle Erfolge und du bleibst motiviert. Mach das jeden Tag.
  • Teile in Kategorien ein: Ordne verbleibende Gegenstände in Kategorien wie: Kleidung, Bücher oder Dekokram. So kannst du strukturierter dranbleiben und merkst vor allem, wie umfangreich eine einzelne Kategorie wirklich ist. 
  • Frag dich nach dem Nutzen: Überleg bei jedem Gegenstand, ob er nützlich ist oder ob er nur Platz verbraucht. 

8. Minimalismus in der Raumgestaltung: Wie du minimalistisch und trotzdem gemütlich wohnst

Weiß, steril, öde, langweilig, leer, austauschbar und unpersönlich? Der minimalistische Einrichtungs- und Wohnstil hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Und da es nicht die eine Form davon gibt, sondern nur deine eigene, treffen die wenigsten Vorurteile zu.


Zur Erinnerung: Minimalismus ist kein Selbstzweck. Es ist ein Leitgedanke, auch um einen Raum zu gestalten, der dich am Ende beruhigt, weil er übersichtlich, klar und ordentlich ist: Frei von Krimskrams und „Herumstehchen“, die du dauernd abstauben musst und die dich ablenken.


Alles, weil du „Kassensturz“ gemacht hast, reduziert hast und anders konsumierst: weniger, dafür besser und mit Plan. Was nicht zu dir und deiner Wohnung passt, bleibt draußen. Du hast Platz und Raum zum Durchatmen. 

Gut gestaltete minimalistische Räume machen Spaß, sie haben Atmosphäre – ganz ohne Schnickschnack. Nur so viele Möbel, wie du brauchst und wie Platz haben. Nur Gegenstände, die du liebst und benutzt. Das sind meine Tipps: Weniger ist mehr?


Für mich gilt:

„Weniger – aber besser – ist mehr“

Martina Velmeden

Das Prinzip habe ich schon mehrfach hier beschrieben. Doch weniger ist nur dann mehr, wenn ich auch auf eine sinnliche Qualität setze. Denn erst dann tut mir was wirklich gut. Und: Nur „besser“ ist wirklich besser.


Heißt ab heute: Wenn du was Neues kaufst, achte darauf, dass es besser ist als das, was du austauschst. Kleiner Tipp: Starte beispielsweise beim Duschgel. Nimm das edel duftende ohne chemische Keule. Eins in einer ästhetischen Verpackung für € 8.- statt das für € 1,29 und spüre den Unterschied. Das wäre ein Anfang. 

Besonders im Bad herrscht oft Reizüberflutung pur. Zu viele Tiegel Flaschen, Tuben und Handtuchfarben. Was hilft: ein Farbkonzept und Stauraum.  Auf diesem Bild sieht man eine edle Aluminiumtube Zahnpasta und Zahnbürsten aus Bambus

8.1 Klare Linien und einfache Formen als Schlüsselelemente

Minimalistische Räume und Möbel haben klare Linien und einfache Formen. Kein Schnickschnack, keine Fensterbank mit kleinteiliger Deko. Alles, was dekoriert und verziert ist, sorgt für zusätzliche Reize. Und genau davon wollen wir ja weniger, oder?


Trenne dich von deiner verstaubten Minikakteensammlung und bab stattdessen eher große handgetöpferte Vase mit einer Handvoll Wiesenblumen. Einfach schlichte, ästhetische Dinge mit hohem Gebrauchswert und persönlichem Bezug.


Es ist wie der Unterschied zwischen einer Rokoko-Kirche und einem Zisterzienserkloster. 

8.2 Möbel in geradlinigen Designs

Möbel mit schlichten, geradlinigen Designs – beispielsweise im skandinavischen Stil – bilden die Grundlage. Für Menschen, die nach einer reizarmen Umgebung suchen, ist es wichtig, Möbel zu wählen, die eine beruhigende Wirkung haben und lange halten:

  • Qualität geht vor Quantität.
  • Schlicht geht vor Verzierungen.
  • Hab nur so viele Möbel wie du brauchst und wie für die Raumnutzungen essentiell sind.
  • Bevorrate keine Möbel für Besuch, der nur ein Mal im Jahr vorbeikommt.
  • Hab Möbel, die lange halten, die einen Umzug mitmachen und die ein zeitloses Design haben. Hier findest du Anregungen zum Skandinavischen Einrichtungsstil.
  • Alle Möbel sollten durch ihre Form und ihr Material überzeugen, ohne durch zu viele Schnörkel für noch mehr Reize zu sorgen.

8.3 Stauraum und Ordnung gehören zusammen

Gut durchdachte Stauraumlösungen sind der Schlüssel zu einem minimalistischen und reizarmen Zuhause. Hab Einbauschränke, die fast unsichtbar mit der Wand verschmelzen und ergänze sie mit multifunktionalen Möbeln. Das kann ein Schrank mit integrierter Home Office Funktion sein oder ein Bett mit Schublade.


Wenn alles seinen Platz hat und wenn die  Oberflächen nicht zugestapelt sind, hast du die wichtigsten visuellen Reize bereits minimiert. Minimalisten sind routinierte Ordnungsmenschen. Ohne smarte Aufbewahrungslösungen würde ihnen das nicht so gut gelingen. 

8.4 Natürliche Materialien

Stell dir vor, wir gehen gemeinsam durch eine graue Holztür in einen Raum, der mit vielen natürlichen Materialien gestaltet ist:  Es ist warm und gemütlich aber nicht voll. Ich zeige dir die Wände, die mit edlem Holz verkleidet sind, das in hellen Braun- und Beigetönen schimmert. „Siehst du, wie das Holz den Raum gemütlich macht?“, frage ich dich, während deine Hände über die glatte Oberfläche streichen.

Dann führe ich dich zu einem großen geöffneten Fenster. Ein leichter Windstoß bringt gerade die bodenlangen naturfarbenen Leinenvorhänge in Bewegung. „Spürst du, wie leicht und luftig das Leinen ist und wie gut seine griffige Struktur zu den Holzbalken passt? 

Die Wände sind hell und wirken warm. Der Boden ist mit geseiften Eichendielen ausgelegt und fühlt sich auch barfuß angenehm an. Wir lassen uns in das bequeme Lounge-Sofa fallen und merken, dass uns diese lässige Umgebung gut tut. Mehr davon!

Minimalistische Deko gelingt mit Alltagsgegenständen, die du in Gruppen zusammenfügst - hier sind es Bücher mit Leineneinband und dazu passende Gefäße aus Ton

8.5 Weniger Farben, mehr Ruhe

Für einen minimalistischen Raum verwende ich natürlich auch weniger Farben. Halte deine Farbpalette am besten neutral (Töne wie Beige, Grau und Greige) und natürlich und ergänze sie mit einer Minimalvariante deiner Lieblingsfarbe. Magst du ein Rot, dann setze in Kombination mit natürlichen Farbabstufungen eher auf ein zeitloses Schwedenrot statt auf ein intensives Malkastenrot.

Feine Farb- und Materialabstufungen brauchen etwas Geduld und Übung. Doch damit gelingt ein beruhigender, luftig wirkender und einladender Raum in dem nichts fehlt. Weil er Atmosphäre hat. Mehr über Neutralfarben liest du in diesem Artikel.

8.6 Licht und Leichtigkeit

Ich kann mich gar nicht genug wiederholen: Lass so viel wie möglich Tageslicht rein. Denn das ist die Basis für einen freundlich leichten Raumeindruck. Verwende Vorhänge oder Stoffjalousien, die minimalistisch im Design sind. Mit ihnen bist du flexibel und kannst je nach Tageszeit und Gefühl das Tageslicht steuern.

Hab in jedem Raum mindestens drei unterschiedliche Lichtquellen verteilt. Erst wenn das richtige Licht auf farbige Oberflächen und Materialien trifft, entsteht Atmosphäre. Sobald du einen Raum einladend findest, findest zu zur Ruhe. 

8.7 Minimalistische Akzente

Ich mache da kein Geheimnis draus: Ich dekoriere nicht.

Das Wort „Dekorieren“ ist für mich schon „zum Davonlaufen“. Minimalismus heißt für dich aber nicht, dass du ganz auf Dekoration verzichten musst. Auch hier geht es darum, lieber wenigere, dafür ästhetische Gegenstände im Raum zu verteilen, zu denen du einen persönlichen Bezug hast. Vergiss nicht: Um Raum zum Durchatmen zu haben brauchst du auch leere Flächen. Auf dem Boden und auf Möbeln.

Minimalismus ist ein Prozess, kein Sprint von einem Wochenende, der besonders für reizüberflutete Menschen eine beruhigende Umgebung schaffen kann. Minimalismus ist eine Lebenseinstellung.

9. Minimalistische Designkonzepte und Einrichtungsideen für hochsensible und reizüberflutete Menschen 

Bitte beachte, dass Einrichtungsstile und -konzepte wie „Schubladen für guten Geschmack“ in den Medien rumgeistern. Es sind erste Orientierungen, mehr nicht. Viel wichtiger ist es, wie und warum diese Designrichtungen entstanden sind. Denn das macht sie aus. Daher arbeite damit nur, um eine Richtung bei meinen Kundinnen und Kunden abzuklopfen, in die sie sich hingezogen fühlen.


„Wie im Außen, so im Innen“

Die Gestaltung unserer Umgebung hat einen direkten Einfluss darauf, wie es uns geht. Und: In einem klaren, aufgeräumten Raum bekommst du auch eher einen klaren Kopf.



Folgende minimalistische Konzepte und Designrichtungen sind beispielhaft für das Prinzip: „Wie im Außen, so im Innen“. Sie sind mehr als nur eine ästhetische Wahl. Dahinter steckt eine Lebensweise, die dazu einlädt, Überflüssiges loszulassen und vor allem überstimulierende Elemente wegzulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das unterstützt nicht nur die neurophysiologischen und multisensorischen Bedürfnisse, sondern fördert auch das tiefe Gefühl, „anzukommen“

Minimalistische Wohnräume brauchen keine kitschige Deko, eine schlichte Vase auf einem Tisch genügt und beruhigt das Auge.

9.1 Skandi und Japandi

Diese Stile betonen klare Linien, natürliche Materialien und eine reduzierte Farbpalette, die zusammen eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Skandi steht für helle, luftige Räume und funktionale Möbel, während Japandi die Schönheit des Unvollkommenen und die Kraft der Einfachheit hervorhebt.

9.2 Slow Living

Dieses Konzept ergänzt die oben genannten Stilrichtungen ideal, indem es hochsensible Personen dazu ermutigt, sich bewusst mit ihrem Raum zu verbinden, indem sie ihn persönlich machen. Mehr dazu findest du hier auf dieser Seite.

9.3 Zen-Minimalismus

Dieser Lebensstil ist inspiriert von traditionellen japanischen Interieurs und der Zen-Philosophie. Das Design ist klar und die gesamte Einrichtung ist reduziert: Wenige, sorgfältig ausgewählte Möbelstücke und Dekorationen stehen im Vordergrund, jeder Gegenstand hat seinen Platz und seinen Zweck.

9.4 Wabi-Sabi

Obwohl diese Philosophie oft mit Japandi in Verbindung gebracht wird, ist Wabi-Sabi eine eigenständige Lebensanschauung, die das Unvollkommene und Vergängliche feiert: „Unperfekt ist hier perfekt“.  In Wabi-Sabi-Interieurs finden sich daher natürliche Materialien, unebene Texturen und handgemachte Gegenstände, die eine ganz eigene natürliche Ästhetik haben. Jedes Element darf wirken und hat genug Raum dafür. 

9.5 Minimalistischer Luxus

Diese Richtung kombiniert den Minimalismus mit edlen Materialien und hochwertiger Verarbeitung. Das Ergebnis ist ein zurückhaltender Raum, der ruhig und behaglich ist.

Das ist meine Lieblingsphilosophie. Nur: Für mich sind hochwertige Materialien kein Luxus. Vielmehr ist zeitloses Design und gute Verarbeitung nachhaltig und befreit uns vom „Shiny Object Syndrome“.

Das Shiny Object Syndrome oder das „Syndrom des glänzenden Objekts“ beschreibt die Neigung, sich ständig auf neue Ideen, Projekte oder Ziele zu stürzen, ohne die aktuellen zu Ende zu bringen. Im Bereich der Innenraumgestaltung zeigt sich diese „Verlockung des Neuen“, dass ständig nach neusten Trends geguckt wird – auch wenn diese nicht zu den tatsächlichen Wohnbedürfnissen beitragen – ja sogar zu noch mehr Stress und Reizüberflutung führen.

Denn wenn alles ohne Konzept zusammengewürfelt ist, macht es unzufrieden und führt zu weiteren Fehlkäufen und Stress.

9.6 Eco-Minimalismus

Diese Designphilosophie kombiniert Minimalismus mit Nachhaltigkeit. Die Verwendung von recycelten Materialien und die Minimierung des ökologischen Fußabdrucks stehen hier im Vordergrund.

Innenarchitektur mit Gesamtkonzept. Das Foto zeigt, wie ich bei meinen Projekten Materialien, Farben mit einem Designstil verbinde

10. Rekreative Innenarchitektur | Wie ich Räume für hochsensible und reizüberflutete Menschen gestalte

Ein behaglicher und minimalistisch gestalteter Raum kann dir dabei helfen, äußere Reize zu reduzieren und deinen Stresspegel zu senken. Dafür gibt es Lösungen, aber kein „Copy Paste“ Rezept. Denn jeder Mensch ist einzigartig.

Zu mir kommen immer mehr hochsensible und gestresste Menschen, weil sie ein Interview über mich gelesen haben. In Interviews erzähle ich dann immer, wie ich zur Innenarchitektur gekommen bin und was mich von Kolleginnen unterscheidet. Sicher hat dabei auch meine eigene Hochsensibilität eine Rolle gespielt. Denn schon als Kind ging es mir in unterschiedlichen Räumen mal gut und mal weniger gut.


Sehr früh krempelte ich mein Kinderzimmer um und reduzierte, wo es ging. Was Minimalismus ist wusste ich damals ganz sicher nicht. Zusätzlich suchte ich mir intuitiv gute Umgebungen, vor allem in der Natur.


Die hochsensiblen Kundinnen und Kunden, die mich für eine maßgeschneiderte Wohnberatung und Unterstützung anfragen wissen, dass ich mich empathisch in sie und ihre Bedürfnisse einfühlen kann. Mein Ziel ist es, ihnen dabei zu helfen, ihr Zuhause so zu gestalten, dass sie sich entspannen und den alltäglichen Stress minimieren können. Leichter gesagt als getan, denn oft sind sie die einzigen HSP in einer Familie.


Sicher gibt es Grundregeln für reizreduzierte gemütliche Räume. Doch in der intensiven Auseinandersetzung mit meinen Kundinnen – vor Ort und in ihren Räumen – kommen meistens viel tiefer liegende Bedürfnisse an ihr Zuhause raus. Heißt: Sie brauchen maßgeschneiderte Lösungen von mir.

Vier Grundregeln für erholsame Räume

10.1 Minimalistische Raumgestaltung

Um sichtbare Reize zu reduzieren, empfehle ich minimalistische Designprinzipien. Eine klare, einfache Raumgestaltung hilft deutlich dabei, das Gefühl von Überforderung zu entschärfen. Dabei reduzieren wir und strukturieren wir den Raum neu. Denn ein übersichtlicher, aufgeräumter Wohnraum beruhigt, sobald du ihn betrittst.

10.2 Bewusste Auswahl von Möbeln

Wir gestalten eine stressfreie Umgebung auch, weil ich bei Möbeln zusätzlich auf Form, Größe und Anzahl achte. Wichtig sind dabei Qualität der Materialien und ihren Oberflächen und Verarbeitung sowie ihre Einbindung in ein entwickeltes Farb- und Materialkonzept.

10.3 Natürliche Materialien, Farben und grüne Pflanzen

Natürliche Materialien wie Holz und Leinen, Keramik und Wolle sowie unbedenkliche neutrale oder pastelligen Farben unterstützen die beruhigende Umgebung.

Natürliches Grün und Pflanzen beruhigen uns. Am besten eignen sich filigrane Blattformen statt die üblichen mit den dunkelgrünen staubfangenden Blättern. Frische, nicht so stark duftende Blumen sind genauso gut.

10.4 Gestaltung eines maßgeschneiderten Rückzugsorts

Einen eigenen Lieblingsplatz, einen Rückzugsort sollte jeder haben. Das ist ein Platz, auf dem du deine Akkus aufladen kannst. So wie eine Ladestation für dein Smartphone. Schon der Gedanke an diesen Ort kann dir tagsüber Energie geben. Er sollte bequem sein, warm, geborgen und ruhig. Am besten mit Blick in einen Baum oder in die Natur.

11. Achtsamkeit und Selbstfürsorge im Alltag

Strategien für einen reizarmen Alltag

Neben einem minimalistischen Zuhause gibt es noch einige Tricks, wie du im Alltag die Flut an Reizen kleiner halten kannst:

  • Meide überfüllte Orte und laute Umgebungen. Such dir lieber ruhigere Ecken, wo du durchatmen kannst.
  • Gönn dir regelmäßig Auszeiten und kleine Pausen in Stille und zieh dich dafür zurück. Es darf auch eine Kirche sein.
  • Hab zuhause einen Lieblingsplatz. Gut wäre ein Entspannungsraum – das kann auch dein Schlafzimmer sein.
  • Probiere Meditation oder Yoga aus, um deinen Kopf frei zu bekommen.
  • Versuche, nicht zu viel Zeit an Bildschirmen verbringen.

Ein minimalistischer Lebensstil kann dir mega helfen, um nicht ständig überreizt und am Limit zu sein. Indem du öfters „nein“ sagst, dich aus unguten Umgebungen zurückziehst und so äußeren Reize reduzierst, entspannst du dich tagsüber leichter.

Achtsam im Alltag- ein Bad nehmen gegen Stress - ganz ohne Smartphone - reine analoge Zeit mit dir

Digital Detox – was offline-Zeiten im Alltag bewirken

Digital Detox, bedeutet, dass du bewusst offline bist, statt in jeder Sekunde reflexartig zum Smartphone zu greifen und dir die nächste Ladung an digitalen Reizen zuzumuten. Was du davon hast:

Du verbesserst deine mentale Gesundheit

Durchgehend online zu sein stresst und überfordert. Vor allem wenn du oft das Gefühl hast, dass andere besser, höher, schneller und weiter sind. Wenn du dir bewusst Offline-Pausen gönnst, kann sich dein Gehirn von dieser Reizüberflutung erholen. Das mindert Stress und macht dich ausgeglichener.

Du steigerst deine Produktivität

Die wertvollste Währung ist Aufmerksamkeit. Ohne ständige Unterbrechungen durch Benachrichtigungen und E-Mails kannst du dich besser konzentrieren. Studien zeigen, dass regelmäßige digitale Pausen zu effizienterer Arbeit führen, da du fokussierter bist.

Deine Beziehungen verbessern sich

Mit der Freundin quatschen und mitten im Gespräch ans Handy gehen? Schlecht und unhöflich. Weniger Zeit am Handy bedeutet bessere Momente mit Familie und Freunden. Echte Gespräche vertiefen sich nur wenn ihr euch empathisch und aufmerksam zuhört.

Du wirst dir über deine Bedürfnisse klarer

Erst wenn du offline bist, kannst du intensiver über dich und deine Gefühle nachdenken. Nur so hast du eine Chance, auch auf deine Bedürfnisse zu verstehen und darauf zu achten. Heißt: Wenn deine Freundin das nächste mal wieder mehr mit ihrem Handy beschäftigt ist als dir zuzuhören, dann fällt es dir leichter, genau das anzusprechen. So könnt ihr beide vereinbaren, dass eure Handys in euren Taschen bleiben.

Deine Schlafqualität verbessert sich

Bildschirme, besonders vor dem Schlafengehen, können deinen Schlaf stören. Indem du abends zu einer festen Uhrzeit (eine Stunde vor dem Schlafengehen) alle Bildschirme ausschaltest, kannst du besser ein- und durchschlafen. Klar, dass du dich am nächsten Tag erholter und energiegeladener fühlst. Hier liest du, wie du dir ein gemütliches, minimalistisches Schlafzimmer gestaltest.

Das Beste dabei ist: Je weniger wir online sind, desto mehr Energie und Willenskraft haben wir, um so ein Abendritual auch einzuhalten.

12. Minimalismus als lebenslanger Prozess

Minimalismus ist kein Sprint sondern eine lebenslange Reise. Es geht darum, immer wieder zu überlegen, was du wirklich brauchst und was dich glücklich macht. Das bringt dir mehr Lebensqualität als noch mehr „Ja“ zu Konsum, To-Do’s, Terminen und Datenflut.


Diese Selbstreflexion und indem du „nein“ sagst und Überflüssiges weglässt, braucht Zeit, bis es es aus Gewohnheit machst. Du entwickelst dich weiter und so auch deine Bedürfnisse – statt nur mit der Masse mitzuhalten.


Gestalte deine Umgebung so, dass sie dich in deiner aktuellen Lebensphase optimal unterstützt. Und wenn du magst, unterstütze ich dich gerne dabei:

Hochsensibel? So schützt Minimalismus bei Hochsensibilität, Reizüberflutung und Stress



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©Martina Velmeden 2025

 

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