Du möchtest dir ein neues Esszimmer einrichten und willst es gemütlich? Gut, denn der Essbereich ist dein Marktplatz im Haus:
Dort wird gegessen, erzählt, gearbeitet, Englisch gelernt, Hasenbilder für Oma gemalt und die Freundin mit leckerem Erdbeerkuchen verwöhnt. Genial, wenn’s auch noch so richtig gemütlich ist.
Du weißt nicht, wie du das bei dir zuhause hinbekommst? Hier ist meine Schritt für Schritt Anleitung. Damit gelingt’s.
An fast keinen anderen Raum sind so viele Erwartungen geknüpft. Die Ideen dafür sind endlos. Umso schwieriger ist es, diese Ideen auf deine Wohnung zu übertragen. Schnell willst du bei so vielen Möglichkeiten zu viel, hast aber nicht den Platz dafür. Dabei soll dir dieser Artikel helfen.
INHALTSVERZEICHNIS
Das Wichtigste in Kürze
Die 3 Essentials: So gestaltest du für dich und deine Gäste ein gemütliches Esszimmer
1. Wie soll es am Ende aussehen?
Überleg dir zuerst, wie dein Essbereich aussehen und wirken soll. Stell dir Fragen wie: „Welche Atmosphäre möchte ich? Welche Farben, Materialien und Formen passen zu meinem Stil?“ Eine klare Vorstellung verhindert Fehlkäufe und sorgt dafür, dass dein Essbereich harmonisch ins Gesamtbild deines Zuhauses passt. Denk dabei an langlebige Materialien wie Massivholz, das warm wirkt und sich natürlich anfühlt.
2. Praktisch, schön und bequem
Ein Esszimmer muss nicht nur schön aussehen, sondern auch praktisch und bequem sein. Wähle einen Tisch, der zu deinem Platzangebot passt, und Stühle, auf denen man auch nach Stunden noch gerne sitzt. Für Familien oder Gäste können Sitzbänke eine platzsparende und gemütliche Lösung sein. Denk daran, dass Teppiche den Raum optisch strukturieren und die Atmosphäre abrunden können – achte jedoch auf die richtige Größe, damit sie praktisch bleiben.
3. Was macht dich aus?
Mach den Essbereich zu deinem Raum. Es zählt allein, was dir gefällt. Ob handgefertigte Keramik, frische Blumen, Fotos oder individuelle Elemente – Details bringen Leben in den Raum. Denk auch an die Beleuchtung: Sie schafft Atmosphäre und passt sich deinen Bedürfnissen an. Kombiniere verschiedene Lichtquellen und nutze dimmbare Leuchten für Flexibilität.
1. Warum es gerade im Esszimmer so viele Fragen zu klären gibt
Mit “Esszimmer” ist meistens auch der Essbereich gemeint. Denn inzwischen befinden sich Esstische meistens im offenen Wohnbereich mit angebundener Küche. Klar, dass da bei der Gestaltung gleich viele Fragen auf ein Mal aufploppen:
Das sind die üblichen Fragen meiner Kunden, vielleicht auch deine?
- “Ich brauche passende Ideen, wie ich unseren Essbereich einrichte.”
- “Wie kann ich einen Esstisch mit verschiedenen Stühlen kombinieren?”
- “Wie wird mein Esszimmer gemütlich?”
- “Wie wird mein Esszimmer modern?”
- “Was braucht man in einem Esszimmer?”
- “Welche Wandfarbe nimmt man am besten für das Esszimmer?”
- “Welcher Teppich eignet sich für ein Esszimmer?”
- “Wie groß muss ein Teppich unter dem Esstisch sein?”
- “Wie findest du diesen Stuhl?”
Ein perfekter Stuhl macht noch kein gutes Esszimmer. Aber der “falsche Esszimmerstuhl” macht erst recht keins. Doch immer der Reihe nach. Worauf du achten solltest, damit dort alles funktioniert und es trotzdem noch gemütlich, und auch mit Gästen noch bequem ist, erfährst du hier. Dabei ist es egal, ob du
- ein separates Esszimmer,
- ein zuschaltbares Esszimmer mit Schiebetür,
- ein offenes Wohn-Esszimmer oder
- ein Wohn-Esszimmer mit offener Küche hast.
Da die besten Ergebnisse durch eine Reihe guter Fragen (und durch die Antworten meiner Kunden) entstehen, stelle ich dir schrittweise die wichtigsten Fragen auf dem Weg zu deinem neuen Essbereich:
2. SCHRITT 1 – WIE SOLL DEIN ESSBEREICH AUSSEHEN?
Am Anfang mache ich bei meinen Kunden einen Ortstermin. In wenigen Sekunden sehr ich, wo die Vorzüge und wo die Probleme ihrer Wohnung liegen. Nach einem Rundgang stelle ich meinen Kunden viele Fragen.
Ich kläre bei einer Einrichtungsberatung vor allem:
- Was gebraucht wird.
- Wo es im Moment klemmt.
- Was unbedingt verbessert werden muss – auch damit sich die Ausgabe für Beratung und Möbel lohnt.
- Wie sie sich ihr Ziel vorstellen: Atmosphäre, Stil, Materialwünsche. Denn wir entwickeln gleich am Anfang ein Gestaltungskonzept. Das spart später viel Zeit und Geld und erleichtert fast alle Entscheidungen.
Ich bin da hartnäckig, denn meine Kunden fangen bei Veränderungswünschen meistens mit dem Esszimmer an. Doch schon nach wenigen Wochen ist klar, dass der Rest dann auch nicht mehr dazu passt.
Also baue ich vor. Wir entwerfen ein grobes Gesamtkonzept für die wichtigsten Räume. So müssen meine Kunden nicht ständig wieder bei Null starten. Der Rest der Räume wird dann je nach Zeit, Energie und Budget verändert. Der rote Faden ist mit dem Grobkonzept ja schon da.
Lässt du den 1. Schritt aus, passt am Ende ziemlich sicher nichts. Kein Ergebnis, für das du Zeit und Geld investieren willst. Es ist auch ziemlich sicher, dass du auf den ersten Verkäufer reinfällst. Erst recht, wenn du in Sachen Einrichtung wenig informiert bist.
Wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, verkauft man dir im Möbelhaus, was “man” gerade so hat (oder was abverkauft werden muss). Und weil du von der Auswahl dermaßen erschlagen bist, hörst du dankbar zu. Du bestellst, freust dich über “die freundliche Beratung”, den saftigen (Dauer)Jubiläumsrabatt und denkst: “Das ging ja fix”.
Doch schon kurz nach der Lieferung merkst du, dass du da einen “richtigen Bock geschossen hast”. Au Backe!
WIE DU ES BESSER MACHST?
Finde dein “Big Picture”, dein Wunschziel, damit dir dein neuer Essbereich am Ende richtig gut gefällt.
Überleg vorher:
- Wie soll der Raum am Ende aussehen?
- Welche Atmosphäre soll der Essbereich haben?
- Magst du vielleicht die Leichtigkeit skandinavischer Wohnungen?
- Was inspiriert dich?
- Wie sieht der Rote Faden bei deinen Ideen aus?
- Wäre eine Form als Roter Faden geeignet?
- Welches Material wäre dir wichtig?
- Welche Farbe wäre dir wichtig? (Farbe ist hier Einzahl)
- Welches Material hast du schon in deiner Wohnung und könntest es nochmals einsetzen?
- Gibt es bestimmte Muster?
Der Renner unter den Materialien ist nach wie vor Massivholz. Denn es hat eine warme Ausstrahlung und macht einen Raum gemütlicher. Weil es für jeden Geschmack unterschiedlicher Holzarten und Oberflächendesigns gibt, ist es das Material, das sich in jedes Gestaltungskonzept gut einfügt.
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3. SCHRITT 2 – WIE SOLL DEIN ESSTISCH SEIN?
Der Esstisch ist für viele Jahre die wichtigste Anschaffung. Ich habe auch immer wieder Kunden, da werden nach 15 Jahren die Stühle ausgetauscht. Doch der Esstisch bleibt. An den ersten Esstisch in der ersten Wohnung sind oft auch viele Erinnerungen und Geschichten geknüpft, die ihre Macken und Spuren hinterlassen haben. Logisch, dass er dann weiter verwendet wird. Vielleicht im Home Office oder im Kinderzimmer. Manchmal ist der erste Esstisch auch ein Erbstück und hat schon viele Jahrzehnte auf dem Buckel. Er gehört einfach zur Familie und darf wandern. Aber weg kommt er nicht.
DAS MATERIAL
Ich empfehle meistens Massivholztische. Massivholz, zum Beispiel Eiche, hält viel aus und ist deshalb langfristig eine gute Investition. Sie sind wohnlich und fassen sich gut an. Klare Vorteile von Holz gegenüber Metall und Glas. Dafür solltest du die Eigenschaften von Holzmöbeln natürlich mögen. Denn Holz verändert sich: Es bekommt Kratzer, mal ‘ne Delle, und durch Sonne verändert sich auch der Farbton. Doch ein gutes Stück lässt du nach zehn Jahren mal abschleifen und neu ölen – oder du lässt es so, weil du diese kleinen Macken liebst.
DER ESSTISCH: FORMEN UND IHRE VOR- & NACHTEILE
Der rechteckige Esstisch
Vorteile eines rechteckigen Tisches
- Eine lange rechteckige Tafel sieht fast immer gut aus, wenn sie richtig im Raum platziert ist – dabei nicht zu groß ist und man noch drumherum laufen kann.
- Rechteckige Tische gibt es auch ausziehbar oder mit Ansteckplatten.
Nachteile eines rechteckigen Tisches
- Die Auswahl bei ausziehbaren rechteckigen Tischen ist überschaubar und leider gering.
- Da hilft oft nur die teurere Maßanfertigung.
- Sitzen mehr als sechs Personen an einem rechteckigen Tisch, bilden sich oft Grüppchen. Das kann dann schon mal laut und durcheinander hergehen.
- Ein großer rechteckiger Tisch kann einen Raum optisch erschlagen. Hier kommt es auf das passende Design an.
Der runde Esstisch
Vorteile eines runden Esstisches
- Am runden Tisch ist jeder gleichberechtigt und hat dieselbe Entfernung zur Tischmitte.
- Keiner muss sich an irgendein Tischbein quetschen, weil es meistens gar keins gibt.
- Der Mittelfuß ist nie im Weg.
Nachteile eines runden Esstisches
- Je nach Durchmesser kann der runde Tisch bei nur zwei Personen zu groß sein.
- Ist der Durchmesser kleiner, dann fehlt wieder Platz, wenn du mal Besuch hast.
- Mit Einlegeplatten wird der runde Tisch oval. Das sieht oft nicht so gut aus. Vor allem nicht mit einer Tischdecke.
Der quadratische Esstisch
Vorteile eines quadratischen Esstisches
- Ähnlich wie beim runden Tisch ist der Abstand der Nutzer gleich.
- Gibt es anstatt Tischbeinen einen Mittelfuß, dann ist der auch hier nie im Weg.
- Mit Einlegeplatten wird der quadratische Tisch rechteckig und passend für größere Runden.
Nachteile eines quadratischen Esstisches
- Je nach Seitenmaß kann der quadratische Tisch bei nur zwei Personen zu groß sein, es sei denn man möchte übereck sitzen.
- Ist das Seitenmaß deutlich kleiner, dann fehlt wieder Platz, wenn du mal Besuch hast.
WICHTIGE MAßE BEI TISCHEN
- Da die meisten Grundrisse streng rechtwinklig sind, lassen sich rechtwinklige Tische am besten positionieren.
Vor allem in kleinen Wohnungen und bei wenig Platz. - Jede Person benötigt 40 Zentimeter Tiefe für das Gedeck.
- Ideal ist ein Mittelstreifen von 10 – 20 Zentimetern Platz für Flaschen, Blumen, Schüsseln.
- Eine Tischtiefe von 90 Zentimetern oder mehr ist natürlich ideal, ansonsten geht es auch mit kleineren Tellern (anstatt den stattlichen 30 – 32 Zentimetern Durchmesser).
- Für kleine Räume eignen sich daher Tische mit einer Kantenlänge von 80 – 120 Zentimetern.
- Jede Person braucht 70 Zentimeter Breite vom Tisch.
- Zum Sitznachbarn sollten immer 20 Zentimeter Platz sein.
- Kalkuliere bei Plätzen in der Mitte jeweils 20 Zentimeter nach links und nach rechts ein.
- An einen runden Tisch mit 100 Zentimetern Durchmesser passen vier Personen.
- Für sechs Personen sollten es mindestens 120 Zentimeter Durchmesser sein.
TIPP – Was du vor jedem Möbelkauf tun kannst
- Miss deinen Raum aus und mach eine Zeichnung. Am besten im Maßstab 1:100 (1cm auf der Zeichnung entsprechen
1 Meter in der Realität). - Entscheide, was an Möbeln bleibt, miss sie aus und zeichne sie in den Grundriss.
- Entscheide dann, was du neu brauchst und überleg genau, wo es hinkommt und wie groß es sein darf.
- Dann erst überleg, was du wo mit welchen Abmessungen einkaufst.
4. SCHRITT 3 – WIE SOLLEN DEINE ESSZIMMERSTÜHLE SEIN?
Deine Wohnung ist keine Möbelausstellung und kein Möbellager. Du brauchst keine Stühle auf Vorrat, wenn du eh nur ein Mal im Jahr Besuch hast. Überleg, wieviele Stühle du wirklich brauchst.
Nicht auf jedem coolen Designklassiker hältst du es Stunden aus, ohne dass dir irgendwann der Hintern wehtut. Esszimmerstühle müssen bequem sein. Sonst klappt das nicht mit deinem “Multifunktionsort Esszimmer”, in dem du locker einen Tag verbringen kannst. Also: Probesitzen und auch mal einen Stuhl im Geschäft ausleihen. So siehst du am ehesten, ob er “der richtige” ist.
Machen wir mit dem Design weiter. Wie sollen deine Esszimmerstühle sein:
- gepolstert?
- ungepolstert?
- mit Stoff oder mit Leder gepolstert?
- mit abziehbarer, waschbarer Husse?
- mit Armlehnen?
- ohne Armlehnen?
- beide Varianten kombiniert?
- ein bunter Stilmix (beispielsweise neu und vintage)?
- jeder Stuhl anders?
- aus Holz?
- aus Flechtmaterial?
- aus Metall?
- mit einer Sitzschale aus Kunststoff?
- aus einer Materialkombi?
- pflegeleicht, weil du kleine Kinder hast?
- ein Mix aus vielen unterschiedlichen Stielen und Materialien?
HÄTTEST DU ES GEWUSST?
Einen Stuhl zu designen, noch dazu einen, der das Zeug zum Dauerbrenner (Klassiker) hat, ist die hohe Schule des Entwurfs. Es gibt deshalb mehr schlechte Exemplare als gute. Vor allem, wenn sie auch noch die Möchtegern-Kopie eines Originals sind. Auch kein Wunder, dass gute Stühle nicht für schlappe € 100.- zu haben sind.
ALS ERGÄNZUNG | DIE SITZBANK
Für mich ist eine Sitzbank die Aufforderung, sich zusammen zu setzen. Es ist ein Möbel, das Menschen dazu einlädt, ins Gespräch zu kommen. Gerade bei wenig Platz und / oder in einem kleinen Raum bringt eine zusätzliche Sitzbank als Ersatz für weitere Stühle ein paar Vorteile:
- Wenn deine Gäste zusammenrücken ist das gleich gemütlicher.
- An Feiern passen ganz viele schmale Kinderpopos drauf.
- Wenn du die Sitzbank zum Raum, also an die Tischvorderseite stellst, dann wirkt sie leichter als drei Stühle mit hoher Rückenlehne.
- Schiebst du die Bank an die Wand, dann kannst du einige Kissen an die Wand rücken – fertig ist dein neuer Lieblingsplatz.
- Du kannst auch ein Sitzpolster passend zu deinem Sofa nähen lassen. Schon hast du mit einem Material eine Verbindung geschaffen.
- Alternativ wäre auch eine Bank mit Rückenlehne.
- Du kannst die Bank bei Bedarf unter den Tisch schieben für mehr Platz.
WICHTIGE MAßE BEI STÜHLEN
- Die Mindestbreite eines Stuhls liegt bei 45 Zentimetern.
- Die ideale Sitzhöhe beträgt ebenfalls 45 Zentimeter. Auch bei einer Sitzbank.
- Zwischen Oberkante des Tisches und der Sitzfläche des Stuhls sollten ungefähr 28 Zentimeter liegen.
TIPP:
Nur dann mehr Stühle kaufen, wenn du sie im Haus unterbringen und bei Bedarf dazustellen kannst. Gerade wenn du dich für einen Hingucker Stuhl entscheidest, macht das Sinn.
Vergiss nicht, dass du die Laufwege frei hältst. Grob ist das immer mindestens ein Meter Breite. Alles andere nervt. Also lieber einen anderen Stuhl kaufen, der nicht so tief ist.
Weitere Tipps, wie du beim Möbelkauf vorgehst und damit Fehlkäufe vermeidest.
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5. SCHRITT 4 – WIE VIEL STAURAUM UND ABLAGEFLÄCHE BRAUCHST DU?
Ich wurde in einer Zeit groß, da gab es in Häusern immer ein Speisezimmer. So spießig das einer finden mag, so durchdacht waren diese meistens.
Nicht nur, dass es die praktische Durchreiche zur Küche gab. Das Speisezimmer hatte genau die Möbel und den Stauraum, der nötig war:
- Einen Esstisch, der flexibel für viele Zwecke zu vergrößern war.
- Platz genug, um sogar einen zweiten Tisch reinzustellen.
- Ein Sideboard, beziehungsweise eine Anrichte für Terrinen, Flaschen, Karaffen, Blumen und für eine Leuchte.
- Ein Buffet oder eine Vitrine für Geschirr und Gläser. Damals noch für die Sonntage reserviert.
- Einen Teewagen, der entweder für die Hausbar war oder bei Feiern für Nachtisch oder das Kuchenbuffet.
Zeiten ändern sich, doch nicht alles ist deswegen “unmodern”. Manchmal macht es Sinn, was Altes rauszukramen und auf heute zu übertragen.
MEHR STAURAUM IM ESSZIMMER – SIDEBOARD UND ANRICHTE
Ich rate davon ab, sich Möbel für Besuch vorzuhalten. Klar, eine Anrichte ist praktisch, wenn du öfters Gäste hast. Da parkt der Rotwein, das Baguette, zusätzliche Servietten, Geschirr für den Nachtisch. Und eben hast du noch den Strauß Kornblumen drauf gestellt, den deine Freunde mitgebracht haben.
Doch auch wenn du weniger Besuch, dafür aber eine Familie hast, dann wird spätestens beim ausgedehnten Sonntagsfrühstück klar: die Anrichte ist einfach praktisch. Da passt der Toaster drauf, das zweite Glas Himbeermarmelade, brennende Kerzen (weil aus der Reichweite der Kleinkinder) und die handgetöpferten Tongefäße aus dem letzten Toskanaurlaub – die sonst unsichtbar im Schrank verstauben würden. Denn Fensterbretter hast du keine.
MEHR STAURAUM IM ESSZIMMER – VITRINE, BUFFET UND GESCHIRRSCHRANK
Ich liebe Essbereiche, die auch danach aussehen. Ich freue mich immer, wenn Kunden noch ein altes Küchenbuffet haben, das unbedingt in das neue Esszimmer soll. Wenn du keins hast, dir in deiner vollen Küche aber ständig alles entgegen fällt, dann ist das vielleicht die Lösung:
Zieh doch Geschirr, Gläser, Vasen, Tischwäsche, Kerzen und Windlichter in einen Vitrinenschrank um. Die Schränke gibt es auch in schlicht. In allen denkbaren Holzarten und -oberflächen. Es gibt sie auch in Metall. Mit und ohne Glasscheiben.
MEHR STAURAUM IM ESSZIMMER – REGALE UND WANDBORDE
Alternativ eignet sich natürlich auch ein Regal. Solange du es regelmäßig staubfrei und aufgeräumt hältst. Vielleicht hast du eh gerade vor, dir eines der wieder entdecken, Original String Regale anzuschaffen?
Nachteil: Offene Stauflächen müssen gepflegt werden. Wenn du schon vorher weißt, dass dich das nervt, dann ist die Vitrine oder ein Schrank für dich die bessere Lösung.
STICHWORT HOME OFFICE IM ESSZIMMER
Gerade Singles arbeiten oft am besten an ihrem Esstisch, wenn sie sich nicht ein separates Home Office eingerichtet haben. Hier eignet sich ein Sideboard perfekt als Minibüro für Ordner, Bürohelfer und auch für einen Drucker.
MEHR STAURAUM IM ESSZIMMER – DER SERVIER- ODER TEEWAGEN
Ich hatte mal einen. Sicher ist er bei irgendeinem meiner neun Umzüge unter die Räder gekommen.
Ich sag nur: “Klein aber oho!“ Denn:
- Er passt in fast jede Nische.
- Er ist manchmal auch klappbar, also noch praktischer als er so schon ist.
- Er eignet sich bei Bedarf auch für’s Home Office oder an anderen Orten als schnelle Ablage.
- Er darf auch ein ganz anderes Design haben als der Rest der Einrichtung – das macht ihn zum Hingucker.
- Er bringt zum Beispiel in einer Vintage Variante im Art Déco ein bisschen Grand Hotel oder Kaffeehauscharme in dein Esszimmer.
- Wenn du es schlichter magst, findest du Alternativen, beispielsweise aus schwarzem Metall.
6. SCHRITT 5 – WIE GESTALTEST DU MIT BELEUCHTUNG GUTE ATMOSPHÄRE?
Das Thema Beleuchtung kommt zumindest bei Um- und Neubauten bei mir deutlich eher als an fünfter Stelle. Bei den meisten Häusern wird erst mal eingezogen. Erst wenn die baumelnden Lampen “gar nicht mehr gehen”, denken die meisten Menschen über Beleuchtung nach. Das ist dann für gute Lösungen meistens zu spät, da der Rohbau längst fertig ist und “man sich ja schon eingerichtet” hat.
Im Esszimmer findet ja sehr viel statt. Morgens willst du beim Frühstück wach werden, im Winter braucht deine Tochter nachmittags Licht für Hausaufgaben. Du willst deine Spaghetti Bolognese beim Abendessen gut erkennen. Doch sobald die Kinder im Bett sind, darf es für das letzte Glas Wein schummriger sein.
SO BELEUCHTEST DU DEINEN ESSTISCH RICHTIG
- Lass dich nicht vom ultra angesagten Design einer Leuchte täuschen. Nicht jede Leuchte passt zu dir, nur weil deine Freunde sie auch haben.
- Merke: Die Unterkante einer Pendelleuchte sollte ungefähr 60 cm über dem Esstisch aufhören. Das ist knapp über Augenhöhe. Hängst du sie höher, blendet dich das Leuchtmittel.
- Am flexibelsten bist du mit höhenverstellbaren Leuchten.
- Du musst für alles, was im Laufe eines Tages dort stattfinden soll (und zu jeder Jahreszeit) genug sehen können: Eine Leuchte darf dekorativ sein, doch das alleine reicht nicht. Sie muss auch was können.
- Sorge daher unbedingt dafür, dass dein Tisch gut ausgeleuchtet ist.
- Bei einem länglichen Tisch brauchst du dafür vielleicht sogar zwei bis drei Leuchten.
- Über rechteckigen, ausziehbaren Tischen sind auch ausziehbare Leuchten praktisch.
- Ein rechteckiger Tisch wirkt mit einer Langfeldleuchte sachlich.
- Es eignen sich auch runde Leuchten für einen rechteckigen Esstisch.
- Runde Leuchten machen einen runden Tisch räumlicher, weil sie die Form aufgreifen.
- Wenn du es dramatisch und romantisch magst, dann bekommt jetzt endlich dein Kronleuchter den richtigen Platz: über deinem Esstisch. Materialmix? Ja unbedingt.
- Achte auf die Proportion: Tisch und Leuchte. Eine Leuchte sollte den Tisch nicht erschlagen. Zu Fipsig sieht aber auch nicht eingerichtet aus.
- Praktisch sind auch Leuchten, die du schwenken und in der Höhe verstellen kannst.
- Lass einen dimmbaren Lichtschalter einbauen, dann kannst du das Licht anpassen.
SO BELEUCHTEST DU DEIN ESSZIMMER RICHTIG
- Vorweg: Sperre Tageslicht nicht mit schweren, dunklen Vorhängen, Jalousien oder Plissees aus.
- Vitrinen, Borde und Buffets beleuchtest du am besten mit Akzentlicht. Das geht gut mit Deckenstrahlern: Einbau-, Aufputzstrahler oder mit flexibleren Strahlern an Schienen.
- Eine Nische leuchtest du mit einer Stehleuchte aus. Die ist vielleicht sogar passend zu einer Tischleuchte, die du auf deinem Sideboard hast.
- Du ahnst es schon: verteile mehrere Lichtquellen im Raum!
VERGISS DIE KERZEN NICHT
- Kerzen und Windlichter oder Laternen bringen Stimmung in den Raum. Egal zu welcher Jahreszeit.
- Verteile ein paar Kerzen auf dem Tisch, dem Fensterbrett oder deinem Sideboard.
- Kerzen werfen so tolle Schatten an die Wände.
- Auch wenn du es sonst, so wie ich auch, neutraler magst – farbige Kerzen passen zu fast allen Neutralfarben.
- Mit Kerze wird es automatisch gemütlicher. Ein Grund, weshalb ich auf Reisen immer mindestens eine Kerze in einer Metalldose dabei habe. Vielleicht hast du noch geerbte Silberleuchter oder mundgeblasene Windlichter.
7. SCHRITT 6 – WIE SOLLEN DIE WÄNDE IM ESSBEREICH SEIN?
Als Minimalistin liebe ich leere, neutral gehaltene Wände. Doch ganz klar, mir gefällt es auch anders. Nur nicht bei mir zu Hause. Das ist eben Geschmacksache. Ich werde von meinen Kunden immer wieder danach gefragt: “Welche Wandfarbe passt ins Esszimmer?”
Du kennst dich selbst am besten. Frag dich:
- “Welche Farben geben mir Energie?”
- “Bei welchen Farben friere ich schon, wenn ich sie sehe?”
- “Welche Farben beruhigen und entspannen mich?”
Ich weiß, dass überall farbige Wände abgebildet sind. Das ist verlockend. Viele kommen sich “wie von gestern” vor, wenn sie nicht wenigstens eine farbige Wand haben. Du bist aber nicht “viele” – sondern du. Setze um, was du für dich brauchst.
Wenn es um Wandfarben in Essbereichen geht, sind besonders diese vier Farbwelten beliebt:
- Natur- und Kaffeefarben
- Natürliche, salbeigrüne Töne
- Warme, sonnige Farben
- Blau- und Petroltöne
Überleg, ob du drei Wände neutral hältst und eine knalliger machst. Es müssen ja nicht alle Wände salbeigrün werden. In der richtigen Kombination passen die Naturfarben gut zu den übrigen Tönen. Die Decke darf gerne heller sein als die Wände. Denn so reflektiert sie das gesunde Tageslicht am besten.
Und nicht zuletzt: Du kannst über Kerzen, Vasen, Blumen, Geschirr und Tischwäsche genug Farbe in den Raum bringen.
NATUR- UND KAFFEEFARBEN
Die beste Alternative zu tristem Einheitsweiß. Diese Töne bringen Atmosphäre und Wärme und bilden einen schönen Kontrast zu weißen Türen, Fenstern und Sockelleisten. Sie sind je nach Farbton mit anderen Farben gut kombinierbar. So dass du flexibel bleibst.
NATÜRLICHE GRÜNTÖNE
Grüntönen wird nachgesagt, dass sie gesunde Ernährung fördern. ich bin kein Freund davon, Farben feststehende Bedeutungen zu geben. Es ist wie oft: “Es kommt darauf an”. Denn wenn ich kein Grün mag, was dann?
Geh nach deinem Bauch und nach deinem Geschmack. Was du an Farben im Kleiderschrank hast, muss noch lange nicht an die Wand. Kann aber ein Hinweis sein.
WARME UND SONNIGE FARBEN
Sonnige Töne machen eine Raum sicher freundlich. Vor allem, wenn die echte Sonne ins Spiel kommt. Ich habe eine schwedische Freundin. Bei ihr hat Gelb etwas mit Heimatliebe zu tun. Und so ganz nebenbei: ihr weißes, schwedisches Holzhaus ist natürlich der perfekte Ort für sonniges Gelb.
BLAU- UND PETROLTÖNE
Manche sagen, dass diese Töne appetitanregend sind. Das weiß ich nicht. Ich verbinde sie mit Urlaub und mag sie sehr. Ideal für eine Ferienwohnung. Ich habe sie jedoch nicht an der Wand sondern nehme sie für Kissenbezüge und Tischwäsche auf der Terrasse.
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8. SCHRITT 7 – MÖCHTEST DU EINEN TEPPICH FÜR DEN ESSBEREICH?
Beim Thema Teppich gehen die Meinungen auseinander. Egal, bei welchem Raum. Doch wenn du einen großen Wohn-Essbereich hast, wird es mit einem Teppich in der richtigen Größe garantiert gemütlicher.
- Ein großer Teppich fasst den Essbereich zusammen.
- Teppiche geben optisch Bodenhaftung.
- Ein gemusterter oder ein farbiger Teppich kann der Hingucker sein, während die übrige Möblierung ruhig gehalten ist.
- Gerade bei großen Räumen oder einem offenen Wohn- Essbereich kann ein Teppich der Bringer für Atmosphäre sein.
- Unhygienisch ist ein Teppich auch nicht – so lange er aus dem richtigen Material ist.
- Kurzflorteppiche und flach gewebte Teppiche lassen sich gut sauber halten. Stühle lassen sich gut verrücken, Krümel verschwinden nicht in irgendwelchen Schlingen.
- Teppiche unter Essplätzen sollten zu allen Seiten mindestens 70cm breiter sein als die Tischplatte.
- Mindestens 70 cm heißt: es darf je nach Raumgröße mehr sein.
- Aber: Laufwege nicht mit Teppichkanten zur Stolperfalle machen.
- Wenn du den Stuhl abrückst, sollte er immer noch auf dem Teppich stehen.
Auch unter runden Essplätzen sollten Teppiche zu allen Seiten mindestens 70cm breiter sein als die Tischplatte.
- Mindestens 70 cm heißt: es darf je nach Raumgröße mehr sein.
- Aber: Laufwege nicht mit Teppichkanten zur Stolperfalle machen.
- Wenn du den Stuhl abrückst, sollte er immer noch auf dem Teppich stehen.
Du fragst dich, ob du einen Teppich unter dem Esstisch brauchst? Dann findest du hier die richtigen Fragen, damit du eine gut informierte Entscheidung treffen kannst.
9. SCHRITT 8 – WOMIT MACHST DU DEINEN ESSBEREICH PERSÖNLICH?
Weder die perfekte Wandfarbe noch die tollsten Möbel und auch nicht die ausgeklügeltste Beleuchtung macht ein Esszimmer zu deinem Esszimmer. Wie in anderen Räumen auch. Erst mit gut überlegten Details und mit persönlichen Gegenständen machst du aus Räumen solche, die sich nach Zuhause anfühlen.
Wenn du hier schon länger liest, dann weißt du, dass ich schon beim Wort “Deko” unter die Decke gehe. Ich unterscheide zwischen den seelenlosen Dingen ohne Gebrauchswert und denen, die dekorativ und sinnvoll sind. Eine Wohnung ist kein Museum.
Gemütlich, persönlich – einfach “typisch du”, wird es mit deinen Details. So wie das Zitronengras in der Thailändischen Hühnersuppe. Überleg, welche Details es bei dir wären. Lass dich mit weiteren Anregungen für persönliche Räume mit viel Atmosphäre von den Skandinaviern inspirieren.
TELLER, TASSEN & GLÄSER – weil auch hier die Verpackung zählt
Ich kenne keinen, der glücklich ist mit Discountergeschirr. Trotzdem haben viele das im Schrank. Scheust du auch die Ausgabe für hochwertige Teller, Schüsseln und Tassen? Dabei nutzt du sie doch täglich. Sie machen aus einem simplen Porridge einen ästhetischen Start in den Tag. Es muss auch nicht gleich das Geschirr aus der italienischen Manufaktur sein. Sieh dich mal bei Keramik-Startups, wie Motel a Miio um, oder in englischen oder französischen Onlineshops.
TISCHWÄSCHE
Gratuliere, wenn du zu den Menschen gehörst, die nie kleckern. Ich gehöre nicht dazu. Ich übe noch. Was mir dabei hilft? Meine geliebten Leinenservietten. Da ich sonst nur Nautralfarben um mich habe, sind meine Servietten meistens farbig. Im Sommer wasserblau und im Winter ziegelrot.
VASEN MIT BLUMEN UND ZWEIGEN
Du brauchst nicht viele Vasen. Erst recht nicht so viele, dass du sie in irgendwelche Schränke quetschen musst. Miste aus und behalte ein paar Lieblingsvasen. Parke sie auf deinem Sideboard oder in deiner Vitrine im Esszimmer. So sind sie auch leer oder mit ein paar Zweigen und Blumen der Hingucker. Bei längeren Tischen kannst du sie auch an einem Tischende arrangieren.
DETAILS
Ergänze deinen Essbereich, der inzwischen fast fertig ist, noch mit weiteren persönlichen Details: beispielsweise mit den beiden japanische Teekannen aus Gußeisen und mit einer Bilderleiste an der Wand am Esstisch. Gestalte dort mit aktuellen Fotos von Urlauben deine Themenwand. Das weckt Erinnerungen und führt meistens gleich zu Gesprächen wenn du mal Besuch hast.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg bei der Umsetzung.
Ich freue mich auch über deine Vorher-Nachher Fotos.
Herzlich, Martina